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Die Sage von Frithjof dem Starken. Nach der alten Volkssage übersetzt.
Von W. Calaminus.

Sporris Edda. Gylfaginning, Cap. 49-50.

Quelle von Fischart's Jesuitenhütlein". Von Heinrich Kurz.

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Von der Ellipse des Substantivs im Französischen. Von Prof. Dr. W. Corte,
Beiträge zur englischen Lexicographie. V. Artikel. Von Dr. Hoppe.
Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neuern Sprachen. 137
Nordische Ortsnamen nach den Sprachforschern N. M. Petersen und Lyngbye.
Von Ch. Beissel.

Henri Vienne, letztes Mitglied der congrégation de l'Oratoire, Eine litera-
rische Skizze. Von Dr. Carl Brunnemann.

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Ueber das Volkstheater in der deutschen Schweiz. Von Robert Schweichel.
Der Aesthetiker Fr. Vischer und Goethe's zweiter Theil des Faust. Von
H. Düntzer.

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Racine's Phèdre in den beiden Uebersetzungen von Schiller und Viehoff.
Von Dr. M. Maass.

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Sitzungen der Berliner Gesellschaft für das Studium der neueren Sprachen. 327
Die neun Welten der Edda. Eine kritische Abhandlung. Von Werner
Hahn. . .

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

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Ueber den Ursprung der Sprache von Jacob Grimm. (G. L. Staedler.). 210 Lattmann: Ueber die Frage der Concentration in den allgemeiner Schulen. (A. Lasson.)

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit.

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Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. Von R. Bechstein. (Dr. Sachse.)
Deutsche Sagen. Herausgegeben von Dr. Heinr. Pröhle. (Dr. Sachse.) . 216
Sagenbuch von Böhmen und Mähren. Von Dr. Joseph V. Grohmann.
(Dr. Sachse.)

Schipper: Shakspeare's Hamlet. (A. Lasson.)
Vocabulaire systémmatique von Dr. Plötz. (Dr. Muret.)

The River-Names of Europe. By Robert Ferguson. (Dr. L. Meissner.)
Dresdner Lesebuch für Handelsschulen von Dr. A. Benser und S. Ruge.
(Dr. Sachse.)

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. (Dr. Sachse.)

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Germania. Herausgegeben von Franz Pfeiffer. (Dr. Sachse.)

Louis Grangier. Histoire abrégée et élémentaire de la Littérature Française.

Programmenschau.

Fr. Oebecke: Ueber den Unterricht im Deutschen auf den preussischen Gymnasien.

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Ueber die morgenländischen Elemente in der deutschen Poesie. Von Pius
Zingerle.

226

Der Verfall der deutschen Poesie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Von And. Thurnwald.

Tegnérs Stellung zur Theologie und Philosophie. Von R. Waldeck.
Ueber Thomas Moore's Leben und Werke. Vom Collabrator Schorkopf.
Themata zu deutschen Privatarbeiten. Von Director Dr. Wendt. .
Zum Thier- und Kräuterbuche des mecklenburgischen Volkes von Dr. Karl
Schiller.

Die Meinauer Naturlehre und das Buch der Natur.

Zur Geschichte des patriotischen Liedes, II. Von Prof. Hallensleben.
Die dramatischen Aufführungen auf dem ehemaligen Martineum zu Braun-
schweig. Von Dir. Dr. G. T. A. Krüger. .

Klopstockii scholae Portensi vale dicentis oratio. Recensuit A. Hagemann.
Emendationes Sophocleae duae et Schilleriana una. Von Dir. Dr. K. W.
Müller.

Ueber N. Lenau's Geistesprocess. Eine Studie von Karl Landsteiner.
Die französische Salonliteratur im siebzehnten Jahrhundert.
Kallsen.

Johann Balthasar Schuppius. Von Dr. K. E. Bloch.

Miscellen.

Seite 230-238. 466-478.

Bibliographischer Anzeiger.

Seite 239-240. 479-480.

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Die Sage von Frithjof dem Starken.

Nach der alten Volkssage übersetzt.

Die Sage, welche wir hier dem Publicum in einer Uebertragung vorlegen, eine der schönsten aus dem reichen nordischen Dichtungsschatze, ist in Deutschland durch die Bearbeitung von Tegner allgemeine bekannt und mit Interesse und Beifall gelesen worden. Jedoch hat Tegnèr in seiner Darstellung an der ursprünglichen Volkssage Manches verändert, weggelassen und hinzugesetzt, vor Allem aber den Ton der Erzählung gänzlich umgestaltet, er hat die ursprünglich einfach, schmucklos und episch gehaltene Sage romantisirt, modernisirt und lyrisch gemacht, rührende Situationen und Schilderungen hinzugefügt und so die alte Sage dem Verständniss moderner Leser näher gerückt. Seine Bearbeitung verhält sich zur alten Volkssage, wie Grundriss und Ausführung eines Gebäudes. Vielleicht dürfte es nun für Manche Interesse haben, auch die ursprüngliche alte Volkssage kennen zu lernen, wie dieselbe, wahrscheinlich noch vor dem 14. Jahrhundert, im alten Norden aufgezeichnet worden ist; mancher interessante Vergleich mit Tegnér dürfte sich dabei ergeben, und es wird sich zeigen, dass die einfache Art der Darstellung unserer Sage oft viel hinter sich verbirgt; man vergleiche die Darstellung von der Versuchung im Walde bei Beiden und die Schilderung des Seesturms. Möge unsere Sage selbst reden.

Archiv f. n. Sprachen. XXXIV.

Capitel 1.

So beginnt diese Sage, dass König Beli zu Sygnafylk regierte; er hatte drei Kinder, Helgi hiess der eine Sohn, der andere Halfdan und seine Tochter Yngeborg; Yngeborg war schön von Antlitz und weise von Verstand und die vorzüglichste der Königstöchter. Nun war dort ein Strand, der erstreckte sich westlich in den Meerbusen hinein, darauf stand eine grosse Besitzung, die war genannt Baldurshain; darin war eine Friedensstatt und ein grosser Hof, und ein grosses Gehege darum; darin waren viele Götterbilder, doch wurde Baldur am meisten verehrt; und ihm wurde so eifrig von den heidnischen Männern gedient, dass ihm kein Schaden geschehen durfte, weder an Einkünften noch seinen Dienern; und kein Umgang durfte da zwischen Männern und Weibern stattfinden.

Nun stand jenseits des Meerbusens ein Gut, das hiess Frammäs, da wohnte ein Mann, der hiess Thorstein und war Wikings Sohn und sein Hof galt so viel, wie ein Königssitz. Mit seinem Weibe hatte er einen Sohn, welcher Frithjof hiess, der war aller Männer grösster und stärkster und wohl erfahren in Künsten schon in seiner Jugend und so freundlich, dass Alle ihm Gutes wünschten.

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Nun starb die Mutter der drei Kinder Beli's, als sie noch jung waren, Yngeborg aber wurde zur Erziehung dem Hilding, einem guten Barden in Sogni gegeben, und wohl und stattlich aufgezogen und wurde Yngeborg die Schöne genannt. Frithjof aber wurde auch von dem Barden Hilding erzogen und waren so Er und die Königstochter Pflegegeschwister und sie zeichneten sich vor der übrigen Jugend aus.

Als nun König Beli alt wurde, gab er seine Habe aus den Händen und Thorstein erhielt ein Drittel des Reiches zur Verwaltung und beschützte es mächtig und hielt jedes dritte Jahr dem König ein Gastmahl mit grossen Kosten, und der König alle zwei Jahre dem Thorstein. Helgi, der Sohn Belis aber wurde frühe ein grosser Opferer und er und sein Bruder waren sehr unfreundlich. Thorstein nun hatte ein Schiff, das hiess Ellida, darin ruderten 15 Mann an jeder Seite und waren starke

Bogenschnäbel daran und es war mit Eisen beschlagen. Frithjof aber war so stark, dass er vornen an der Ellida mit zwei Rudern, jedes 13 Ellen lang, an deren jedem gewöhnlich zwei Männer arbeiteten, ruderte, und erschien als die Krone der jungen Männer in jener Zeit, zum Neide der Königssöhne, die ihm missgönnten, dass er mehr gelobt wurde, als sie. Nun wurde König Beli krank und als es an ihn kam, rief er zu sich seine Söhne und sprach zu ihnen: „Diese Krankheit wird mich zu Tode bringen und darum will ich Euch bitten, dass Ihr die zu Freunden habt, die ich hatte, weil mir Alles Euch zu fehlen scheint mit Thorstein und Frithjof, beide klug und tapfer; und einen Hügel sollt Ihr über mich werfen;" darauf starb Beli. Darauf wurde auch Thorstein krank; da sprach er zu Frithjof; Lieber, das will ich Dich bitten: dass Du Deine Sinnesart vor den Königssöhnen beugest, denn sie stehen Dir an Würde voran; und ich will mich begraben lassen gegenüber dem Hügel des Königs Beli jenseits des Meerbusens an der See." Darauf starb Thorstein und ward begraben, wie er gesagt hatte, Frithjof aber nahm sein Erbe in Besitz; seine Pflegebrüder waren Biurn und Asmund, grosse und starke Männer.

Capitel 2. Frithjofs Werbung.

Frithjof aber wurde der stärkste Mann und zeigte sich männlich in allen Wagestücken; Biurn, seinen Pflegebruder, schätzte er am meisten, Asmund aber diente Beiden; das Schiff Ellida nahm er als das beste Kleinod von seinem Vater in Besitz und einen Goldring, kostbarer war keiner in Norwegen. Er war ein angesehener Mann, dass alle Leute sagten, es wäre kein geringerer Ehrenmann als die beiden Königsbrüder, abgesehen von ihrer Würde; darum fassten diese Missgunst und Feindschaft gegen Frithjof und es däuchte ihnen schlimm, dass er als ein bessrer Mann genannt wurde und dass er und Yngeborg, ihre Schwester, ihr Herz zusammenschlossen. Nun hatten die Königssöhne ein Gastmahl bei Frithjof in Frommes

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