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bis sein Kessel voll war; darauf ward er gierig nach seiner Speise und als er dachte, dass der Wurm gesotten sei, fasste er mit seiner Hand in den Kessel; da aber der Kessel aufwallte, verbrannte er sich die Finger; und steckte die Hand in den Mund, um sie abzukühlen. Als aber das Gesottene auf seine Zunge und in seinen Hals rann, hörte er, dass zwei Vögel auf den Bäumen sassen und mit einander zwitscherten und verstand, was der eine sprach: „Wenn dieser Mann wüsste, was wir wissen, würde er jetzt heim fahren und Mimir, seinen Pflegevater, erschlagen, dafür dass er ihm den Tod beschlossen hatte, wenn es so gegangen wäre, wie er dachte; denn dieser Wurm war der Bruder Mimir's und wenn er nun den Mimir nicht erschlagen will, so wird dieser seinen Bruder rächen und den Knaben erschlagen." Nun nahm er das Blut des Wurms und röthete sich Gesicht und Hände damit und Alles, wohin er kam, war wie Horn anzusehen; darauf fuhr er aus seinen Kleidern und röthete alle Stellen, wohin er gelangen konnte, mit dem Blute, aber an die Mitte der Schulter konnte er nicht gelangen. Darauf fuhr er wieder in seine Kleider und ging heim und hatte das Haupt des Lindwurm's in den Händen.

Sigurd relrepr Mimir fostra sinu.

Sigurd erschlägt seinen Pflegevater Mimir.

Nun war Eckhardt gerade draussen, als Sigurd kam, und ging zu seinem Meister und sprach: „Nun, Herr, nun kommt Sigurd nach Hause und hat das Haupt des Wurms in der Hand, und er wird ihn erschlagen haben; nun aber möge ein Jeder sich selbst schützen, denn obgleich wir hier zwölf sind und wenn wir auch um die Hälfte mehr wären, würde er uns doch Alle in die Unterwelt senden, so zornig ist er jetzt." Nun liefen Alle in den Wald und verbargen sich, Mimir aber ging allein dem Sigurd entgegen und hiess ihn willkommen. Nun antwortete Sigurd: „Keiner von euch soll mir willkommen sein, denn du sollst dieses Haupt nagen wie ein Hund." Da antwortete Mimir: „Nicht sollst du das thun, was du sagst, und ich

will dir lieber abbüssen, was ich Uebles an dir gethan habe; ich will dir einen Helm geben und einen Schild und eine Brunne. Diese Waffen habe ich dem König Hertnid in Holmgard gemacht und sie sind die besten aller Waffen; auch will ich dir einen Hengst geben, der Grani heisst, der ist im Gestüte Brynhilds, und ein Schwert, das Gramr heisst, das ist aller Schwerte bestes." Da antwortete Sigurd: „Dazu will ich ja sagen, wenn du hältst, was du versprichst," und nun gingen sie Beide zusammen hinein. Nun nahm Mimir die Eisenhosen und gab sie ihm und er rüstete sich damit und dann eine Brunne, die stürzte er über sich; darauf gab er ihm einen Helm, den setzte er sich auf das Haupt und einen Schild und diese Waffen waren alle so gut, dass man nicht leicht ihres Gleichen finden möchte. Darauf reichte er ihm das Schwert; als aber Sigurd dieses fasste und es ihm eine sehr gute Waffe schien, da schwang er das Schwert so stark er konnte und hieb dem Mimir den Todeshieb.

Hin veidi visunda Ironar jarlsins i Valslöngaskógi.

Die Wisendjagd Irons des Jarls von Brandenburg im Welskugurals. Vilkinasage. cap. 235.

Nun ritt der Jarl Iron zum Walde mit sechs Gefährten und ritt ohne Zögern, bis er zum Walslönguwalde kam. Und als er dahin kam, begann er Thiere zu jagen, und wo er auf die Spur eines Wildes kam, ritt er so darnach, dass kein Thier vor ihm das Leben behielt, wohin er auch im Walde kommen mochte. Als er nun eines Tages im Walde umher mit seinen Hunden ritt, da kam er auf die Spur eines grossen Elennthieres und liess viele Hunde darauf los; er ritt stark und die Hunde fingen das Elennthier und waren so rasch, dass sie es gleich gepackt hatten. Das Elennthier stellte sich gegen die Hunde und wehrte sich mit den Hörnern; die Hunde griffen es wacker an, zuerst aber war von den Jägern da einer Namens Nordjm, der hatte am Zaume die zwei besten Hunde Stutt und Staga; kurz darauf kam der Jarl Iron, der hatte am Zaume Braki und Thor; darauf der Schenk des Jarl, ihm folgten die Hündinnen

Ruske und Luske, jeder von diesen der beste aller Jagdhunde, da sprach der Jarl zum Truchsess: Lass nun los deine Hunde Braki und Thorli auf das Thier:" und so geschah es. Die Hunde liefen grimmig auf das Thier los, jeder auf eine Seite. Das Elennthier schwang das Haupt rechts hin und stiess nun Braki mit dem Horne unter den Bug und schleuderte ihn weg und wandte sich nun links gegen Parsi und stiess mit seinem Horne so gegen seine Seite, dass es ihn zu Tode mit seinem Horne schlitzte. Da rief der Jarl dem Schenken, dass er die Hündinnen Ruske und Luske los lassen solle und es geschah so; diese liefen nun auf das Thier zu, beide zu gleicher Zeit ; Luske lief unter das Thier und fasste es in den Bauch, so fest, dass das Thier sich krümmte; dann aber trat es mit seinen beiden Vorderfüssen so fest auf den Rücken Luske's, dass der Rücken zerbrach und sie so den Tod erlitt; die Ruske aber stiess es so mit seinem Haupte, dass sie starb. Nun liess Nordjm Stutt und Stege los, die die besten aller Jagdhunde waren; Steggi sprang auf das Thier so hart und hoch, dass er sich ihm oben auf den Hals setzte und biss sich da fest; aber das Thier warf ihn so hart mit seinem Haupte in die Luft, dass jeder Knochen in ihm zerbrochen war, ehe er auf die Erde kam. Nun wollte Stutt dem Thier auf den Hals springen, aber dieses stiess ihn mit seinen Horne und warf ihn so auf die Erde, dass er todt niederkam. Nun aber ward das Thier furchtsam und eilte davon; da liess der Jarl Iron seine Hunde Paron und Bonike los; das Thier rannte davon, die Hunde aber ihm nach. - Nun war im Gefolge des Jarls ein Mann Namens Waldimir, der war gross und stark, aber der feigste aller Männer; der fürchtete sich sehr vor dem Thier und lief davon und als er sah, dass es ihn einholen würde, stieg er von dem Hengste und auf einen Baum, das Thier aber lief ihm nach unter den Baum; nun fürchtete er sich noch mehr als vorher und stieg auf einen Ast, der Ast aber konnte ihn nicht tragen und er fiel herunter. Nun war das Thier gerade darunter und wehrte sich gegen die Hunde, und Waldimir fiel ihm mitten in die Hörner und jeder Fuss auf eine Seite des Halses und spannte nun die Hände um den Hals des Thieres und hielt sich da ganz fest. Das Thier aber ward sehr zornig und lief davon und

die Hunde ihm nach, der Jarl und seine Leute ebenfalls und so liefen sie lange Zeit. Da sprach der Jarl zu dem Jäger Nordjm: Ich sehe einen wunderbaren Anblick; ich sehe, wo das Thier läuft, und ein Mann sitzt ihm mitten in den Hörnern." Nun sah es auch Nordjm und rief laut: „Lasst uns nun eifrig dem Thiere nachtrachten, es wird bald müde werden, denn einer unsrer Leute ist auf es gefallen." Nun eilten sie Alle, so stark es die Hengste vermochten, das Thier lief ebenfalls davon mit dem Manne und es folgten ihm die sieben jungen Hunde des Jarls Iron und es war nun ein grosses Hundegebell, das Thier aber hef nördlich über die Haide auf den Ungarawald zu. Waldimer aber fürchtete, dass er herabfallen möchte, und wusste, dass ihm dann der Tod gewiss sein würde. Auf diese Weise lief das Thier bis zu dem Ungarawald, da aber holten es die Hunde Peran und Bonike ein und packten es an und es wurde ihm nun schwer, sein Haupt zu bewegen und sich damit zu wehren, weil der Mann darin sass. Nun kam der Jarl Iron mit seinem Schwert und durchbohrte das Elennthier und es fiel todt zur Erde. Da sprach der Jarl zu dem Jäger Waldimer: Du heissest aller Mannen Feigster, und doch hast du nun eine Heldenthat gethan, dass Keiner so tapfer und kühn in meinem Gefolge ist, dass er mir so viel Ehre gewonnen hätte; du sollst nun dessen wohl belohnt werden." Nun kamen heran Nordjm und die andern Jäger, als das Thier gefallen war, und lobten sehr die Heldenthat des Jarl, Keiner von ihnen aber wusste, warum es sich so zugetragen hatte. Sie rüsteten nun das Thier sich zur Speise und gaben ihren Hunden davon und waren ganz fröhlich. Darauf ritt der Jarl heim mit allen seinen Mannen und hatte nun sein Gelübde wohl und treulich erfüllt. -

Als er aber heim nach Brandenburg kam, ging ihm entgegen seine Hausfrau Iseld und ihre junge Tochter und empfingen ihn wohl und waren sehr erfreut. Da nahm er seine Tochter an die Hand und führte sie zu Waldimer und sagte, dass er sie ihm geben wolle. Waldimer aber dankte und es wurde nun grosse Hochzeit gehalten und er erhielt die Tochter des Jarls und war lange Zeit Graf desselben.

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Fra Kenningum Skalda.
Aus den Kenninger der Skalda.
Frå vorostu Hoegna ok Hedinns konunga.

Vom Streit der Könige Högni und Hedinn.

Ein König, der Hoegni hiess, hatte eine Tochter Namens Hild; diese gewann als Beute ein König Namens Hêdinn, der Sohn Hierrandis, als gerade der König Hoegni auf eine Zusammenkunft mit andern Königen gegangen war. Als er nun erfuhr, dass man eine Heerfahrt in sein Reich gemacht hatte und seine Tochter weggeführt war, brach er mit seinem Gefolge auf, um Hêdinn zu suchen, und erfuhr, dass er nach Norden davongesegelt sei. Als nun der König Hoegni nach Norwegen kam, erfuhr er, dass der König Hêdinn westlich über das Meer gesegelt sei, und segelte nun ihm nach bis zu den Orkneyaden und als er zu der Insel kam, die Hasinsel heisst, war vor ihm Hêdinn mit seinem Gefolge angekommen. Da kam Hild zu ihrem Vater und bot ihm eine Halskette als Busse von Hêdinn, sagte ihm aber auch anderseits, dass Hêdinn gerüstet wäre zum Kampfe und Högni hätte von ihm kein Mitleiden zu hoffen. Högni antwortete seiner Tochter rauh und als sie Hêdinn traf, sagte sie ihm, dass Högni keine Busse wolle und bat ihn, sich zum Kampfe zu rüsten; so thaten nun Beide, gingen auf die Insel und stellten ihr Gefolge in Schlachtordnung. Nun rief Hêdinn dem Högni, seinem Verwandten, und bot ihm Sühne und viel Geld als Busse. Da antwortete Högni: „Natürlich bietest du diese Busse, weil ich nun den Dânisleif gezogen habe, den Zwerge schmiedeten, der eines Menschen Mörder werden soll zu jeder Zeit, wo er geschwungen ist, und der nie im Hiebe fehlt und keine Wunde fehlt, die er schlägt." Da antwortete Hêdinn: „Von einem Schwerte sprichst du da, aber nicht von dem Siege." Nun begannen sie den Kampf, der Hiadningeschlacht heisst, und kämpften den ganzen Tag und den Abend fuhren die Könige zu Schiff. Aber Hild ging die Nacht über auf die Wahlstatt und weckte durch Zauber alle Todten auf, und den andern Tag gingen die Könige wieder auf das Schlachtfeld und kämpften und Alle, die den Tag vorher gefallen

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