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Um Uimi ok Reginu.

Von Mimir und Regine.

Ein Mann hiess Mimir, der war ein so berühmter und geschickter Schmied, dass kaum seines Gleichen in dieser Kunst zu finden war; er hatte manche Jünglinge bei sich, die ihm dienten. Er hatte auch ein Weib, aber in neun Jahren konnten sie keine Kinder bekommen und das grämte ihn sehr. Er hatte auch einen Bruder gehabt, der hiess Regine und war der schlimmste aller Männer, und das wurde ihm auch vergolten, dass er so grosse Zauberei trieb, denn er wurde ein Drache und war der stärkste und schlimmste aller Drachen und tödtete jeden Mann; nur gegen seinen Bruder war er wohlgesinnt und Niemand kannte seine Höhle als Mimir.

Um Illimir ok Sigurd svein.

Von Mimir und dem Knaben Sigurd.

Nun gedachte Mimir eines Tags in den Wald zu fahren ' und Kohlen zu brennen und dachte drei Tage da zu bleiben. Als er aber in den Wald kam, machte er ein grosses Feuer und als er allein an dem Feuer stand, da kam zu ihm ein Knäblein, das war schön und lief auf ihn zu. Er fragte,,,was er für ein Knäblein da sähe?" Aber das Kind konnte Nichts sprechen und so nahm es Mimir zu sich und setzte es auf das Knie und bedeckte es mit Kleidern, weil es nackt war. Da kam auch eine Hindin und ging dem Mimir an's Knie und leckte dem Knäblein Antlitz und Haupt und Mimir schloss daraus, dass die Hindin das Kind möge erzogen haben, und darum brachte er die Hindin nicht um und nahm das Kind und pflegte es und nahm es mit nach Haus und dachte es als Sohn aufzuziehen und nannte es Sigfrod. Nun wuchs das Kind auf, bis es neun Jahre alt war, und war da so gross und stark, dass man keinen seines Gleichen sah; er war aber so übel von Benehmen, dass er die Knechte Mimir's schlug uud stiess, so dass es sehr unangenehm in seiner Nähe war.

Um Sigurd ok Eckihardt.

Von Sigurd und Eckhardt.

Ein Knecht hiess Eckhardt und war der stärkste von den Zwölf. Nun begab es sich eines Tags, dass Sigfrod zur Schmiede kam, wo Eckhardt schmiedete. Eckhardt aber stiess den Sigfrod mit seiner Zange an's Ohr, und Sigfrod fasste den Knaben mit der linken Hand in's Haar so fest, dass er sogleich zur Erde fiel. Nun liefen alle andern Schmiedeknechte zu ihm und wollten dem Eckhardt helfen, Siegfrod aber fuhr eilig zur Thür hinaus und zog den Eckhardt am Haare nach sich und so liefen sie, bis sie zu Mimir kamen. Mimir aber sprach zu Sigurd: „Uebel thust du, dass du meine Knaben schlagen willst, die doch etwas Nützliches thun wollen, du aber thust Nichts als Schlimmes und bist doch gross und stark geworden und kannst nicht weniger arbeiten als diese; ich aber will dich dahin bringen und dass du es willig thun sollst, und wenn du es nicht willst so will ich dich schlagen, bis du gerne arbeitest;" und nahm ihn bei den Händen und führte ihn zu der Schmiede. Nun setzte sich Mimir vor den Ambos und nahm ein grosses Eisen und legte es in das Feuer und den schwersten Hammer und reichte ihn dem Sigurd. Als aber das Eisen heiss geworden war, schwang er es aus der Esse auf den Ambos und hiess nun den Sigurd daraufschlagen. Sigurd aber schlug seinen ersten Hieb so stark, dass der Ambosstein zersprang, der Ambos aber versank bis an die Spitze und das Eisen zerbarst, die Zange aber und der Hammer zerbrachen und fielen fern nieder. Nun sprach Mimir: „Nie sah ich einen fürchterlicheren und unsanfteren Manneshieb und was du auch sonst werden magst, zu meiner Kunst bist du nicht zu brauchen." Nun ging Sigurd auf die Stube und setzte sich neben seinen Pflegevater und sagte Niemandem, was er dachte, Gutes oder Uebles.

Sigurd relrepr Reginu.

Sigurd erschlägt Regine.

Nun ging Mimir mit sich zu Rath und sah, dass von diesem

Knaben ihm grosse Gefahr drohen würde. Und er wollte ihm daher zuvorkommen und ging daher in den Wald, wo der grosse Wurm lag, und sagte ihm, dass er ihm einen Knaben geben wolle, und bittet ihn, diesen zu tödten. Nun ging Mimir heim und den andern Tag sprach er zu seinem Pflegesohn Sigurd, ob er in den Wald fahren wolle, um ihm Kohlen zu brennen. Da antwortete Sigurd: „Wenn du mich wohlbehalten hin- und zurückbringen willst, so gehe ich in den Wald und arbeite dir dort Alles, was du willst." Nun rüstete Mimir ihn zu dieser Fahrt und gab ihm Wein und Speise auf neun Tage, die er draussen bleiben sollte, und eine Holzaxt; und nun zeigte er ihm den Weg, wo es ihm gut dünkte. Nun eilte Sigurd in den Wald und hieb grosse Bäume ab, und machte ein grosses Feuer und trug die grossen Bäume, die er abgehauen hatte, daran; da es nun Vormittag war, so setzte er sich zu seiner Speise und ass da, bis alle seine Speise all war und er Nichts übrig liess, und trank auf einen Zug den Wein, von dem Mimir geglaubt hatte, dass er ihm auf neun Tage hinreichen würde, und nun sprach er zu sich selbst: „Ich wüsste keinen Mann, mit dem ich jetzt nicht kämpfen könnte, wenn er mir begegnete, und ich glaube, dass eines Mannes Mord mir keine grosse Arbeit sein würde." Als er ader dies gesagt hatte, kam ein grosser Wurm auf ihn zu und da sprach er: „Nun kann ich mich bald erproben in alle dem, wovon ich kurz vorher sprach" und sprang auf und lief zu dem Feuer und nahm den grössten Baum, der im Feuer brannte, und lief auf den Wurm zu und schlug ihn auf das Haupt und schlug den Wurm nieder mit dem Hieb und schlug ihn noch einmal auf das Haupt und nun fiel der Wurm auf die Erde und er schlug nun auf andre Stellen so lange bis der Wurm in der Unterwelt war. Darauf nahm er seine Axt und hieb das Haupt des Wurms ab und setzte sich nieder und war sehr müde geworden. Nun war der Tag weit vorgerückt und er wusste nun, dass er am Abend nicht heimkommen würde, aber nicht, was er sich als Speise zubereiten solle; da kam ihm in den Sinn, dass er den Wurm sieden wolle, damit er ihm ein Nachtmahl zu Abend gäbe; darauf nahm er seinen Kessel und füllte ihn mit Wasser und hängte ihn über dass Feuer und nahm seine Axt und zerhieb ihn ganz,

bis sein Kessel voll war; darauf ward er gierig nach seiner Speise und als er dachte, dass der Wurm gesotten sei, fasste er mit seiner Hand in den Kessel; da aber der Kessel aufwallte, verbrannte er sich die Finger; und steckte die Hand in den Mund, um sie abzukühlen. Als aber das Gesottene auf seine Zunge und in seinen Hals rann, hörte er, dass zwei Vögel auf den Bäumen sassen und mit einander zwitscherten und verstand, was der eine sprach: „Wenn dieser Mann wüsste, was wir wissen, würde er jetzt heim fahren und Mimir, seinen Pflegevater, erschlagen, dafür dass er ihm den Tod beschlossen hatte, wenn es so gegangen wäre, wie er dachte; denn dieser Wurm war der Bruder Mimir's und wenn er nun den Mimir nicht erschlagen will, so wird dieser seinen Bruder rächen und den Knaben erschlagen." Nun nahm er das Blut des Wurms und röthete sich Gesicht und Hände damit und Alles, wohin er kam, war wie Horn anzusehen; darauf fuhr er aus seinen Kleidern und röthete alle Stellen, wohin er gelangen konnte, mit dem Blute, aber an die Mitte der Schulter konnte er nicht gelangen. Darauf fuhr er wieder in seine Kleider und ging heim und hatte das Haupt des Lindwurm's in den Händen.

Sigurd relrepr Mimir fostra sinu.

Sigurd erschlägt seinen Pflegevater Mimir.

Nun war Eckhardt gerade draussen, als Sigurd kam, und ging zu seinem Meister und sprach: „Nun, Herr, nun kommt Sigurd nach Hause und hat das Haupt des Wurms in der Hand, und er wird ihn erschlagen haben; nun aber möge ein Jeder sich selbst schützen, denn obgleich wir hier zwölf sind und wenn wir auch um die Hälfte mehr wären, würde er uns doch Alle in die Unterwelt senden, so zornig ist er jetzt." Nun liefen Alle in den Wald und verbargen sich, Mimir aber ging allein dem Sigurd entgegen und hiess ihn willkommen. Nun antwortete Sigurd: „Keiner von euch soll mir willkommen sein, denn du sollst dieses Haupt nagen wie ein Hund." Da antwortete Mimir: „Nicht sollst du das thun, was du sagst, und ich

will dir lieber abbüssen, was ich Uebles an dir gethan habe; ich will dir einen Helm geben und einen Schild und eine Brunne. Diese Waffen habe ich dem König Hertnid in Holmgard gemacht und sie sind die besten aller Waffen; auch will ich dir einen Hengst geben, der Grani heisst, der ist im Gestüte Brynhilds, und ein Schwert, das Gramr heisst, das ist aller Schwerte bestes." Da antwortete Sigurd: „Dazu will ich ja sagen, wenn du hältst, was du versprichst," und nun gingen sie Beide zusammen hinein. Nun nahm Mimir die Eisenhosen und gab sie ihm und er rüstete sich damit und dann eine Brunne, die stürzte er über sich; darauf gab er ihm einen Helm, den setzte er sich auf das Haupt und einen Schild und diese Waffen waren alle so gut, dass man nicht leicht ihres Gleichen finden möchte. Darauf reichte er ihm das Schwert; als aber Sigurd dieses fasste und es ihm eine sehr gute Waffe schien, da schwang er das Schwert so stark er konnte und hieb dem Mimir den Todeshieb.

Hin veidi visunda Ironar jarlsins i Valslöngaskógi.

Die Wisendjagd Irons des Jarls von Brandenburg im Welskugurals. Vilkinasage. cap. 235.

Nun ritt der Jarl Iron zum Walde mit sechs Gefährten und ritt ohne Zögern, bis er zum Walslönguwalde kam. Und als er dahin kam, begann er Thiere zu jagen, und wo er auf die Spur eines Wildes kam, ritt er so darnach, dass kein Thier vor ihm das Leben behielt, wohin er auch im Walde kommen mochte. Als er nun eines Tages im Walde umher mit seinen Hunden ritt, da kam er auf die Spur eines grossen Elennthieres und liess viele Hunde darauf los; er ritt stark und die Hunde fingen das Elennthier und waren so rasch, dass sie es gleich gepackt hatten. Das Elennthier stellte sich gegen die Hunde und wehrte sich mit den Hörnern; die Hunde griffen es wacker an, zuerst aber war von den Jägern da einer Namens Nordjm, der hatte am Zaume die zwei besten Hunde Stutt und Staga; kurz darauf kam der Jarl Iron, der hatte am Zaume Braki und Thor; darauf der Schenk des Jarl, ihm folgten die Hündinnen

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