Imágenes de páginas
PDF
EPUB

einher, aber als er sah, dass es eine kurze Strecke war zu dem See, aus dem der Wasserfall floss, sprang er über die Netzstange hinweg und eilte den Wasserfall hinauf. Nun sahen die Asen, wo er schwamm, und eilten auch den Wasserfall hinauf und vertheilten sich an zwei Stellen, Thor aber ging die Mitte des Wassers entlang und sie gelangten so zum See. Als aber Loki die zwei Schaaren sah, war es Lebensgefahr, in den See zu eilen, die andre aber war, wieder über das Netz zu laufen, doch that er das und lief, so schnell er konnte, darüber hinweg. Thor aber griff da nach ihm und fasste ihn und so dass er ihn am Schwanze packte, und darum ist der Lachs hinten schmal.

[ocr errors]

Nun ging man mit Loki in eine Höhle. Da nahmen die Asen drei Felsen und setzten einen Stachel hinein und stiessen ein Loch in jeden Felsen. Dann wurden die Söhne Loki's, Vali und Nari und Narfi genommen; den Vali verwandelten die Asen in Wolfsgestalt und er zerriss seinen Bruder Narfi, dessen Gedärme aber nahmen die Asen und banden den Loki damit über drei Felsen, der eine war unter den Schultern, der andre unter den Lenden, der dritte unter der Kniekehle, und die Bande verwandelten sich in Eisen. Darauf nahm Skadi eine Giftschlange und befestigte sie über ihm, so dass das Gift ihm in's Angesicht träufeln musste. Siggn aber sein Weib steht neben ihm und hält eine Schüssel unter die Gifttropfen; aber wenn die Schüssel voll ist, geht sie weg und schüttet das Gift aus und während dessen trieft ihm das Gift in das Angesicht und er fährt dann so heftig zusammen, dass die ganze Erde zittert; das nennt man Erdbeben. So liegt er in Banden bis zu Ragnarökur (Weltuntergang).

Bragi teljandi í sâli Asanna.

Bragi im Saal der Asen lehrend.

Ein Mann Namens Oegir oder Hlêr wohnte auf einer Insel, die jetzt Hlêseg heisst und war sehr vielkundig. Er fuhr nach Aszard und ward da wohl aufgenommen und beschenkt; um Abend aber, als man trinken wollte, liess Odim Schwerter

in die Halle bringen, die waren so glänzend, dass sie leuchteten, und man hatte kein anderes Licht während des Trinkgelages. Nun gingen die Asen zum Mahl und setzten sich auf den Hochsitz; ihre Namen waren: Thor, Niörd, Freyr, Tyr, Heindall, Bragi, Vidarr, Vali, Ullr, Hoenir, Forseti; ebenso die Asynier: Frigg, Freya, Gefnie, Idium, Gerde, Sizum, Fulla, Nama. Dem Oegir däuchte es prächtig ringsum zu schauen; alle Wände waren mit schönen Schilden bedeckt und viel Meth wurde herbeigebracht und viel getrunken. Zunächst bei Oegir sass Bragi und sie unterhielten sich mit Trinken und Gesprächen; und Bragi sprach von manchen Abenteuern, die die Asen gehabt hatten.

Epli Idunna.

Die Aepfel Idunna's.

Er hob damit an zu erzählen, dass einst die Asen nach Hause fuhren, Odim und Loki und Hoenir, und kamen über Berge und öde Haiden und es stand schlimm für sie mit der Speise. Aber als sie in ein Thal kamen, sahen sie eine Heerde Ochsen und nahmen einen Ochsen und rüsteten ihn zum Mahl. Aber als sie dachten, dass er gesotten wäre, stiessen sie hinein und es war noch Nichts gar; und als sie zum zweitenmal hineinstiessen, war es wieder nicht gar. Da sprachen sie unter sich, was das wohl zu bedeuten habe. Da hörten sie eine Stimme in der Eiche über sich und der, der darin sass, sprach, er wollte ihnen helfen; sie schauten auf und sahen da einen grossen Adler. Da sprach der Adler: Wollt ihr mir einen vollen Antheil von dem Ochsen geben, so soll die Speise gar werden. Sie sprachen ja dazu; da liess er sich nieder aus dem Baume, und setzte sich zum Mahl und legte beide Schenkel und beide Buge des Ochsen vor sich. Da ward Loki zornig und ergriff eine grosse Stange und schwang sie aus aller Kraft und schlug sie auf den Adler; der Adler wich dem Hiebe aus und flog davon; die Stange aber blieb fest an ihm hängen und Loki's Hände am andern Ende. Der Adler flog

99

so niedrig, dass Loki's Füsse die Steine und Felsen und Bäume berührten, und er meinte, seine Hände würden aus den Achseln gerissen. Er rief laut und bat den Adler sehr demüthig um Frieden; der aber sagte, Loki solle nicht los werden, wenn er ihm nicht einen Schwur leiste, Idum und Aszard mit ihren Aepfeln zu ihm zu bringen; Loki nun schwur das und wurde los und fuhr zu seinen Mannen.

Zur verabredeten Zeit aber lockte Loki die Idum aus Aszard in einen Wald, und sagte, dass er kostbare Aepfel gefunden habe, die er ihr geben wolle, und bat sie, ihre Aepfel mit zu nehmen, um sie damit zu vergleichen. Da kam der Riese Thiassi in Adlersgestalt und ergriff die Idum und flog weg mit ihr und brachte sie in sein Haus. Aber die Asen wurden betrübt über das Verschwinden Idums und wurden alle rasch grau und alt vor Gram. Sie versammelten ein Thing und es fragte jeder den Andern, was er zuletzt von Idum gesehen habe; das aber hat man gesehen, dass sie aus Aszard mit Loki ging. Nun ward Loki genommen und in's Thing gebracht und wurde ihm mit dem Tod und Banden gedroht. Er aber wurde furchtsam und sprach, er wolle nach Idum suchen in Jötunheim, wenn Freya ihm ihr Federgewand leihen wolle. Als er es nun empfangen hatte, flog er nördlich nach Jötunheim und kam in einem Tag zu dem Riesen Thiassi; der war auf die See gefahren und Idum war allein zu Haus. Da verwandelte Loki sie in eine Nuss und nahm sie in die Klauen und flog rasch davon. Aber als Thiassi nach Hause kam und Idum suchte, nahm er sein Adlergewand und flog dem Loki nach und als nun die Asen sahen, wo der Falke mit der Nuss und der Adler flog, gingen sie in Aszard und brachten viele Hobelspäne zusammen. Und als der Falke in die Burg flog, liess er sich an den Burgwänden herabgleiten; da zündeten die Asen die Hobelspäne an, der Adler aber konnte sich nicht mehr einhalten im Flug; da ergriff das Feuer seine Flügel und er konnte nicht mehr fliegen. Da waren die Asen in der Nähe und schlugen den Riesen Thiassi vor dem Asengitter todt und ist dieser Mord sehr berühmt.

Frå Vilkinasŏga.

Foeding ok fyrstir drengskapar hins horngoefuga Ligurdar.
Aus der Vilkinasage.

Geburt und erste Thaten des hörnernen Siegfrieds.

Lât Sisili drottningar.

Tod der Königin Sisili.

Nun ritten die Grafen weg und nach Haus. Eines Tages aber stand die Königin auf der Burg und sah eine Staubwolke, und darauf sah sie Männer reiten und erkannte an den Waffen, dass die Grafen heimgekommen waren mit ihren Mannen und als sie dachte, dass sie hören könnten, rief sie ihnen zu, ob sie ihr gute Nachricht von König Siegmund brächten und dass sie ihr die Wahrheit sagen sollten. Nun antwortete Artrin: Der König Siegmund ist wohl und es ist ihm gut gegangen, er liegt jetzt im Swafiwalde mit seinem Heer und lässt Dir sagen, dass Du zu ihm kommen sollst und er will Dich dort treffen, wir aber sollen Dir nach seinem Gebote dorthin folgen." Nun antwortete die Königin: „Nichts hält mich auf, dass ich ihm entgegen gehe; doch wer ist die Frau, die mir dorthin folgen soll? Hermann antwortete: „Es liegt Nichts daran, welche Dienerin mit Dir fährt, es ist kein langer Weg, den Du machen sollst. Da antwortete sie, „nun bin ich bereit" und sie reisten nun zusammen, bis sie in ein Thal in dem Walde kamen, wohin nie ein Mensch gekommen war, und stiegen da von ihren Hengsten; die Königin aber sprach in grossen Aengsten: „Wo bist Du nun, König Siegmund? Warum gebotst Du diesen Männern, mich hierher zu bringen? Nun weiss ich sicherlich, dass ich betrogen bin, und nicht mich allein hast Du betrogen, vielmehr auch Dein Kind" und weinte sehr kummervoll. Da sprach der Graf Artrin: „Nun müssen wir thun wie uns der König befahl, ich soll Dir die Zunge aus dem Halse schneiden and dem König bringen und Du sollst hier dein Leben lassen." Hermann aber sprach: „Schuldlos ist dieses Weib und wir wollen nun einen andern Plan machen, wir wollen einen Hund nehmen, der uns hier folgt und seine Zunge ausschneiden und se dem Könige bringen." Da sprach Artrin: „Sie soll nun

dessen entgelten, dass sie oft unsre Reden übel genommen hat und unser Vorhaben soll bestehen bleiben." Da antwortete Hermann: „So helfe mir Gott, als Du nie ihr Schaden thun sollst, wenn ich es wehren kann" und schwang sein Schwert. Unterdessen aber ward die Königin leichter und gebar ein sehr schönes Knäblein und nahm ein Methglas, das sie in ihrem Reisevorrath hatte, und als sie das Kindlein in Gewänder gehüllt hatte, legte sie es in das Methgefäss und schloss es sorgfällig zu und legte es neben sich. Jene aber begannen sich zu schlagen und der Kampf war sehr hartnäckig, zuletzt aber fiel Artrin gerade da nieder, wo die Königin schlief. Nun stiess er mit seinem Fusse an das Methgefäss, so dass es in das Wasser stürzte; unterdessen aber schwang Hermann sein Schwert mit beiden Händen auf seinen Hals, so dass das Haupt davonflog. Als nun die Königin sah, wie das Knäblein davonschwamm, fiel zu ihrem andern Uebel eine Ohnmacht auf sie und sie starb darauf.

Um Sigurd svein.

Vom Knaben Sigurd.

Das Methgefäss nun trieb das Wasser entlang zur See, und das dauerte nicht lange und es war gerade Ebbe. Nun trieb es an eine Insel, die See aber fiel, so dass alles trocken war, wo das Gefäss lag. Nun war das Kind etwas gewachsen in dem Gefäss und als es an die Insel stiess, brach es entzwei. Das Kind weinte. Da kam eine Hindin und nahm das Kind in's Maul und trug es zu ihrer Höhle, da hatte sie zwei Kinder und legte das Knäblein nieder und liess es an sich trinken und sie zog es auf wie ihr Junges und so war es bei der Hindin 12 Monate. Es wurde aber so gross und stark, wie andre Kinder von vier Jahren.

« AnteriorContinuar »