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prosaischen und poetischen Kunstformen, nähere Bekanntschaft mit den bedeutendsten Schriftstellern und Werken der Nationalliteratur, insbesondere der classischen neueren, Einführung in die Kenntniss der historischen Entwicklung der deutschen Sprache durch Uebungen (!) im Mittelhochdeutschen, Richtigkeit und Gefälligkeit in schriftlichen und mündlichen Darstellungen aus dem der gereiften Gymnasialbildung entsprechenden ethischen und wissenschaftlichen Ideenkreise. Sollte das etwas ganz Neues sein?

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Zuerst wird über das Betreiben der deutschen Grammatik an den Gymnasien" gehandelt. Dahin rechnet der Verfasser, dass die Schüler „zu den mannigfaltigen Gestaltungen der Rede wie allgemeine theoretische Erkenntniss so auch vornehmlich durch eigene Versuche und Erfahrung, praktische Fertigkeit sich angeeignet haben müssen." Das ist unverständlich. Früher sagte er, waren die grammatischen Studien zu einer Art allgemein philosophischer Grammatik, Denklehre genannt, verdreht, bis Jacob Grimm durch seinen geharnischten Bannspruch diesem Unwesen steuerte. sagt sonst, J. Grimm habe gegen die Behandlung der deutschen Sprache in der Art einer fremden geeifert. Dann soll Raumer aus der Entstehung des Neuhochdeutschen unwidersprechlich nachgewiesen haben, dass wir Deutsche sämmtlich in der Lage seien, dasselbe als eine besonderheitliche Sprechweise förmlich erlernen müssen. Wer so Raumer versteht, der muss die deutsche Sprache ganz wie die lateinische erlernen lassen; Muttersprache bleibt trotz aller hoch- und niederdeutschen Dialektverschiedenheiten uns unsere Schriftsprache immer. Der Verfasser eifert dann weiter gegen die Art und Weise der Behandlung, dass die deutsche Grammatik bloss im Anschluss an die lateinische getrieben werde; aber er fass diese Behandlung so auf, als ob nun das Deutsche dem Lateinischen sclavisch nachtreten solle. Wem kann es aber einfallen, in ein solches Prokrustesbett die Muttersprache eingränzen zu wollen? ein solcher Lehrer würde sich ja geradezu den Schülern lächerlich machen. Aus jenem Grunde soll nun also deutsche Grammatik abgesondert getrieben werden. Aber auch das erregt dem Verfasser die grössten Bedenken, dass die deutsche Grammatik, „nur so gelegentlich in zersplitterten kleinen Dosen gegeben, in Unklarheit und Verworrenheit verschwimmen würde." Also soll der Schüler ein ganzes System der deutschen Grammatik erhalten? Es ist die Frage: Ist das für den Schüler etwas? Was hat er davon? Und damit ist auf das dritte Bedenken geantwortet, „es kämen sonst nicht stets alle wesentlichen Theile der deutschen Grammatik in der nöthigen relativen Vollständigkeit zur Behandlung." Was ist wesentlich? was nöthig? Und nun der Grund, dass „eine tiefere Erfassung der Sprache" nicht möglich sei ohne selbständigen deutschen grammatischen Unterricht, will eben so wenig sagen; soll der Schüler ein germanistischer Philolog werden? an der Muttersprache die Sprache an sich studiren? Beide Fragen müssen mit nein beantwortet werden. Mit den Gründen des Verfassers sind noch nicht diejenigen, widerlegt, welche einen abgesonderten grammatischen Unterricht im Deutschen für unnöthig oder gar unzweckmässig finden, und da nun der Verfasser selbst eine gehörige Vollständigkeit für die deutsche Grammatik fordert, ihr eine coordinirte Stellung, ja nicht eine subordinirte, neben der lateinischen zuweist, so sieht man wiederum nicht ein, wie er denn doch zu dem Schluss kommt, nicht bloss dass in der Anerkennung des grammatischen Unterrichts allgemeine Uebereinstimmung herrsche, sondern sogar die Verschiedenheit in den Ansichten über die Methode sich auszugleichen angefangen habe.

Was nun auf der unteren Stufe der Verfasser behandelt wissen will, ist nicht angegeben. Auf dies Unbekannte soll nun die gründliche Beschäftigung mit der Periode folgen; denn „Niemand, der nicht die besondere Art und Kunst des sinnenden und bildenden Geistes an diesem Webstuhl der Rede erfasst hat, darf sich rühmen, in die Sprache eingeweiht und ihrer mächtig zu sein." Dies Feld fordert gebieterisch die denkende Selbst

thätigkeit des Lernenden heraus, um das urmächtige und doch so gesetzmässige und darum unschwer fassliche Schaffen und Walten des Sprachgeistes zu verstehen. Die sinnige Durcharbeitung der Satzlehre ist die lohnendste Vorübung für den wahren Stil." Ja, wie wird die Durcharbeitung eine sinnige? Sollte schon durch die Satzlehre ein grosser Stilist gebildet sein? Die Literaturgeschichte bejaht die Frage nicht. Vor dem möglichen Fehler, vor einem abstracten Schematismus warnt auch der Verfasser, aber was ist mit der Lehre viel anzufangen, dass der Schüler die Sätze auffassen und würdigen solle als das was sie sind, als lebensvolle Organismen aus den geistigen Keimen der Gefühle und Gedanken?"

Ausser dem Genannten verlangt der Verfasser für die mittlere Stufe theils etymologische und lexicalische, theils synonymische Uebungen. Ein Punkt, der wohl allgemein angenommen wird.

Für die höhere Stufe soll eine Stillehre als geboten erscheinen. Sie soll sich zwanglos an die Lectüre anschliessen, d. h. die einfachen Regeln sollen mitgetheilt werden, welche aus den Meisterwerken durch Betrachtung und Zergliederung abgeleitet Jedermann leicht nachweisbar sind; aber nur ja nicht darf die Stilistik sich an den altclassischen Unterricht anschliessen, wie die pommersche Directorenconferenz wollte, der der Verfasser „sophistische Unart vorwirft. Wie sind unsere grossen Stilisten das geworden, was sie sind?

Für die Literaturgeschichte empfiehlt der Verfasser eine besonnene Auswahl und eine reichhaltigere Behandlung der Classiker des letzten Jahrhunderts nach den Abstufungen ihres Verdienstes. Nicht zu bestreiten, aber auch nicht bestritten. Solche Erörterungen dürfen aber nicht, heisst es wörtlich, in die „phantasirenden Kreuz- und Querzüge Hieckes und Viehoffs" ausarten; das sind „tropische Redereien." Auf beide wendet der Verfasser ein Wort von Passow an: „Die deutsche Literaturgeschichte vortragen heisst meist leeres Stroh dreschen," als ob Passow unter dem Vortrag deutscher Literaturgeschichte die Erklärung der Classiker in Hieckescher Weise verstanden hätte. Der Verfasser ist für das Mittelhochdeutsche, aber die Ansicht der pommerschen Directorenconferenz nicht theilend ist ihm die Einlegung des Mittelhochdeutschen in Secunda verfrüht und deshalb den natürlichen Fortgang der Sprachbildung unterbrechende Quälerei;“ die Worte natürliche Fortgang der Sprachbildung" sind nicht leicht verständlich. Dann werden metrische Studien empfohlen.

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Was die schriftlichen Arbeiten betrifft, so scheinen dem Verfasser „noch einige fernere Maassnahmen Bedürfniss zu sein, um die Ertragsamkeit derselben zu sichern und zu erhöhen," nämlich es muss darin „der stufenmässige Fortschritt vom Leichtern zum Schwerern beobachtet werden." Ausserdem müssen den Schülern passende Muster für die Arbeiten vorgezeigt werden. Auch in Sexta und Quinta sollen nach dem Verfasser schon Aufsätze gemacht werden; schon hier muss die „Einschulung beginnen, die zusammengehörigen Gedanken selbstthätig zu ordnen und richtig zu knüpfen, immer in einfachen Sätzen," und dazu soll die schriftliche Abfassung mächtig sowohl zur Klarheit als auch zur Sicherheit und Gewandtheit helfen. Es wird dem Verfasser wohl bekannt sein, dass Viele meinen, frühe freie Aufsätze, wenn sie auch nicht Treibhausproductionen sind, wirkten oft dauernd nachtheilig auf den Stil und machten ihn unbeholfen und ledern, so namentlich Beschreibungen von Natur- und Kunstproducten, und Viele der Ansicht sind, tüchtige Uebungen in mündlicher Darstellung müssten der schriftlichen vorausgehen.

Ferner, sagt der Verfasser, ist zu „,bestätigen," dass in der Wahl der Stoffe für den Aufsatz noch eine genauere Sichtung sich vermissen lasse. Abgesehen von Hieckes und Viehoffs dithyrambischen Ueberstürzungen, die man als unlösbar bereits wieder aufgegeben hat, so haben jene asthetischen Belustigungen (!) im Allgemeinen das gegen sich, dass sie aus ihrer Archiv f. n. Sprachen. XXXIV.

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untergeordneten Bedeutung hervorgedrängt, Sinn und Thätigkeit der Schüler, die wichtigere Dinge zu lernen (!) und zu üben haben, über Gebühr in Anspruch nehmen, und dass doch immerhin nur bei einem Bruchtheile der Zöglinge Befähigung und Geschmack für dieselben sich voraussetzen lässt. Was also Hiecke als seine Erfahrung mittheilt, ist irrig. Auch aus mittlerer und neuerer Geschichte dürfen nicht Themata gewählt werden, sie sind zu schwer. Alle Themata sind vielmehr aus dem classischen Alterthum und seinen Schriftstellern zu entlehnen. Der Verfasser klagt über die Dispositionssammlungen, deren Aufgaben ihm missfallen; einige solcher theils sehr lächerlicher, theils ärgerlicher Themen theilt er mit, doch ohne die Namen der Urheber zu nennen, weil er „nicht gegen Personen, sondern für die Sache streitet," 19 an der Zahl. Dabei ist ein Thema aufgeführt: „Können noch in unsern Zeiten Kreuzzüge nach Palästina stattfinden?" welches vier Seiten später unter den von den Primanern des Aachener Gymnasiums im letzten Semester bearbeiteten, freilich von einem andern Lehrer aufgegebenen steht. Die Leser des Archivs wissen, dass es von Cholevius entlehnt ist, sowie dass das getadelte Thema: „Wer ist der schwarze Ritter in der Jungfrau von Orleans?" von Döderlein herrührt. Bei dem gerügten Thema: „Weshalb ist hauptsächlich Italien für die Deutschen das Land der Sehnsucht?" setzt der Verfasser hinzu: Die ausführliche Disposition man denke! übergeht ganz mit Stillschweigen das religiöse und kirchliche Band zwischen Deutschland und Italien." Cholevius (S. 176. 1. Aufl ), bei dem Ref. die Partition nicht angemessen findet, hat diesen Punkt nicht aufgenommen; indess bekennt auch Ref, dass es ihm ebenfalls nicht eingefallen ist, dass, weil ein grosser Theil von Deutschland noch durch ein kirchliches Band an den Papst gekettet ist, deshalb in vielen Deutschen die Reiselust Italien zu schauen, entbrennt. Von solchen kann es nur heissen: Weshalb wünschen sie den Papst zu sehen? Zu ihnen gehört die Gräfin Hahn-Hahn, die von Babylon nach Rom pilgerte. Was gehen uns aber bier die Personen an? Und hat Italien für uns heilige Orte, wie Palästina, nach denen das religiöse Gefühl sich sehnt? Warum erwähnen wir da nicht auch Garibaldi, nach dem hin über Berg und See so mancher Pilgerzug gezogen ist?

Schliesslich empfiehlt der Verfasser Beibehaltung oder Aufnahme der Declamation in den Gymnasien.

Ueber die morgenländischen Elemente in der deutschen Poesie. Von Pius Zingerle. Programm des Gymnasiums zu Meran. 1862.

Der Verfasser, bisher Gymnasialdirigent zu Meran, ist im Frühjahr 1862 nach Rom als Lehrer an die Propaganda übergegangen. Dort hat er vorliegende Abhandlung verfasst. Er fasst den Begriff der orientalischen Elemente etwas weit. Sie sind nach ihm mit dem Christenthume in die deutsche Poesie eingetreten. Der contemplative Geist des Orients begegnet uns nach ihm schon in Ulfilas Bibelübersetzung, in dem altdeutschen Tatian, im Heliand, in Ottfried, im Wessobrunner Gebet, im Muspilli, bei Notker, bei Williram, bei Caedmon; ferner zeigt sich der Einfluss des Orients in der Kaiserchronik, im Hannoliede, im Herzog Ernst, im König Rother, noch mehr in Salomon und Morolt, in Lamprechts Alexander, selbst in der Hilde in dem Gudrunliede. Orientalischen Ursprungs ist die Sage vom Gral. Erzählende Gedichte mit morgenländischen Elementen sind der Wigalois, Ru

dolfs Alexanderlied, Albrechts Titurel, Flecke's Flore und Blanscheflure; auch die Legenden gehören hierher. Orientalischen Ursprung sieht der Verfasser auch in den Marien- und Kreuzliedern, sowie in manchen Lehrgedichten und in Volksbüchern, selbst in den Anfängen der dramatischen Dichtung. Dann schweigt die Geschichte lange Zeit vom Einflusse morgenländischer Elemente auf die deutsche Poesie, die im Gefolge der Reformation ausgebrochenen theologischen Zänkereien und unseligen Religionskriege führten den Verfall der Wissenschaft und Dichtkunst herbei." Doch ist das biblisch-orientalische Element vertreten in den Bibelübersetzungen, Kirchenliedern und biblischen Dramen; am anziehendsten erscheinen dem Verfasser die zwei katholischen Liederdichter Angelus Silesius und Friedrich von Spee. Mit der prosaischen Dichtung machte zuerst Olearius bekannt. Als Orientalen fasst der Verfasser Klopstock. Auch Wieland wegen des morgenländischen Spiegels und Lessing wegen des Nathan, Gleim wegen des Halladat, Christian Stolberg wegen des Dramas Belsazar gelten als Beförderer des Orientalismus. Vor Allen tritt Herder hervor, dann Goethe; Schiller bewegt sich allein in Turandot im Orient. Orientalischer Spiritualismus erscheint bei den beiden Schlegel und Görres. Orientalische Legenden schrieb Kosegarten, Parabeln Krummacher, Idyllen Pyrker. Auch Schuberts Ahasver, Mosens ewigen Juden, Schwabs heilige drei Könige führt der Verfasser auf. Am meisten hat sich um die Kenntniss der orientalischen Dichtkunst Rückert verdient gemacht. Neben ihm ist zu nennen Platen, dann die Uebersetzer des Nal und Damajanti, ferner Leop. Schefer, Daumer, Bodenstedt, Stieglitz u. A.

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Programm

Der Verfall der deutschen Poesie in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Von And. Thurnwald. des Gymnasiums zu Eger. 1862.

Die Abhandlung zerfällt in zwei Theile: 1) Gründe des Verfalls der deutschen Poesie seit dem Jahre 1250. 2) Nähere Beleuchtung des Charakters der deutschen Poesie in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der eine Theil ist so werthlos wie der andere; neue Gedanken, neue Data finden sich nicht und die Behandlung ist, so viel auch der Verfasser gegen die Geschmacklosigkeit der besprochenen Periode eifert, selbst geschmacklos. Von der früheren Zeit heisst es: „Das deutsche Reich war damals noch nicht ein Conglomerat der verschiedenartigsten Bestandtheile, wo die eine Partei das wollte, was und weil es die andere Partei aber nicht wollte. Deshalb theilte man noch die allgemeinste Begeisterung," nämlich für die Kreuzzüge. Von dieser schönen Eintracht weiss leider die Geschichte nichts. Später wurde es anders. „Der Kampf gegen die gefährlichen Secten der Waldenser und Albigenser musste bald als wichtiger und nothwendiger erscheinen." Durch Einmischung landläufiger lateinischer Redensarten: conditio sine qua non, causa movens, ad rem, medias in res etc. wird die unschöne Darstellung noch mehr verunziert Programm kann also hiermit ad acta deponirt werden.'

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Tegnérs Stellung zur Theologie und Philosophie sowie zu den religiösen Richtungen seiner Zeit. Von R. Waldeck. Programm des Gymnasiums zu Corbach. 1862.

Tegnérs religiöse und philosophische Anschauungen sind bisher weder in noch ausser Schweden in umfassender Weise dargestellt gewesen; man hat sich an seinen Dichtungen erfreut, ohne zu bedenken, dass dieselben uns näher treten, wenn wir den geistigen Entwicklungsgang ihres Verfassers genau verfolgen können. Ihr tiefer Gehalt, besonders der Nachtmahlskinder, auch der Frithjofsage, tritt uns dann besonders entgegen, wenn wir in das innerste Leben des Dichters hineinschauen können, sie erscheinen uns bedeutungsvoller, wenn wir durch die genauere Beschäftigung mit den religiösen Ansichten des Dichters die Ueberzeugung gewonnen haben, dass derselbe auch durch sie einen weit höheren Zweck als den einer kurzweiligen Erfrischung verfolgte. Tegnér war eine tiefreligiöse Natur und ein scharfer Denker, die Bewegungen der Zeit haben seinen warmen Glauben nicht zu zerstören vermocht, wenn sie auch nicht eindruckslos an ihm vorübergegangen sind. Auch schon aus diesem Grunde gewährt es ein hohes Interesse, in seine innere Entwicklung hineinzuschauen, wie sie aus seinen prosaischen Schriften offen gelegt werden kann. Dazu sind auch seine Reden durch und durch poetisch, und das System seiner Theologie und Philosophie oder, wenn wir es lieber seine Grundanschauungen nennen wollen, welches sich aus jenen aufstellen lässt, wird von selbst zu einem herrlichen philosophischen Gedicht, eine willkommene Beigabe zu seinen Poesieen, die bisher allein in Deutschland bekannt gewesen sind. Bei der geringen Zahl derer, welche bei uns mit der schwedischen Sprache bekannt sind, hat der Verfasser eine um so dankenswerthere Aufgabe sich gestellt und glücklich gelöst, indem er durch ein liebevolles Versenken in das Geistesleben Tegnérs uns das treueste Bild eines christlichen Denkers gezeichnet hat. Selbst für diejenigen, denen der Dichter noch fremd gewesen ist, wird die Schrift ein grosses Interesse haben; sie ist durchweht von der religiösen Wärme Tegnérs und wird vielfach selbst zu einem begeisterten Preisgesang auf die Grösse und Schönheit des christlichen Glaubens; sie ist gewiss als eine sehr dankenswerthe Gabe von dem deutschen Publicum zu begrüssen, dem sie der Verfasser mit grosser Bescheidenheit anbietet.

Ueber Thomas Moore's Leben und Werke. Vom Collaborator Schorkopf. Programm des Pädagogiums zu Ilfeld. 1862. Der Verfasser handelt über den berühmten irischen Dichter in der Art, dass er an die Lebensgeschichte desselben eine kurze Betrachtung über seine Dichtungen anschliesst. Er folgt dabei meistens Julian Schmidt in seiner Geschichte der englischen Literatur im 19. Jahrhundert, doch nicht ohne einige Irrthümer desselben zu berichtigen. Unter den satirischen Schriften hebt er besonders die „Fudge Family in Paris" hervor, unter seinen Dichtungen überhaupt aber mit Recht die Irischen Melodien und die Lalla Rookh, deren Inhalt er ziemlich ausführlich erzählt und einzelne Stellen glücklich gegen Schmidt vertheidigt: dass Moore erst 1819 in Venedig Byron kennen gelernt habe, ist ein Irrthum Schmidts, sie hatten schon lange Jahre vorher in London in regem Verkehr gestanden. Die dritte

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