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schmückt durch nachfolgende, noch unangereihte Wörter ausgedrückt. Mit jedem Schritt, den sie thut, entfaltet die geschwätzige Sprache Fülle und Befähigung, aber sie wirkt im Ganzen ohne Maass und Einklang. Ihre Gedanken haben nichts Bleibendes, Stätiges, darum stiftet diese früheste Sprache noch keine Denkmale des Geistes und verhallt wie das glückliche Leben jener ältesten Menschen ohne Spur in der Geschichte. Zahlloser Same ist in den Boden gefallen, der die andere Periode" nämlich des Sanskrit u. s. f. ,,vorbereitet."

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Gibt diese Schilderung nicht zu manchem Bedenken Anlass? Sie ist, wie man sieht, historisch gehalten; aber wenn die geschilderte Periode jenseit aller Geschichte liegt, wenn sie geschichtlich gar nicht mehr zu erreichen" ist und keine Denkmale geschaffen hat, auf die sich irgendwie fussen liesse ist es nicht im höchsten Grade misslich, eine geschichtliche Anschauung davon zu construiren, lediglich aus unserer Phantasie heraus? Kann auf diese Weise Etwas bewiesen oder nachgewiesen werden? Wird damit insbesondere dasjenige nachgewiesen, um was es sich hier namentlich handelt und was der Herr Verfasser selbst (S. 35) ausdrücklich als seine ,,eigentliche Aufgabe" bezeichnet, nämlich wie man sich zu denken habe, dass die ersten Menschen die Erfindung ihrer Sprache bewerkstelligten?" Von der Bewerkstelligung, von dem Vorgange solcher Erfindung ist in jener Schilderung Nichts enthalten; es ist da eben nur geschildert, wie die Sprache in ihrem ursprünglichen Zustande, der als bereits vorhanden gedacht wird, muthmasslich beschaffen gewesen sei, der Beschaffenheit der beiden späteren Sprachperioden gegenüber. Der Ursprung der Sprache ist nicht erklärt, sondern vorausgesetzt. Nur so viel ist klar geworden, dass die Sprache dem Menschen weder angeboren noch von Gott fertig überliefert, dass sie vielmehr das Werk menschlichen Schaffens selbst sei, indem der Mensch nämlich die ihm hierzu verliehene Fähigkeit wirklich in Anwendung und Ausübung bringt. Wie dies geschehe, das ist der Kern der Frage, der Punkt, um dessen Aufklärung sich's handelt.

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Herder hat diesen Punkt in der That in's Auge gefasst. Er hat die Nothwendigkeit nachzuweisen gesucht, dass der Mensch z. B. das Schaf, als er es blöken hörte, als das „Blökende" habe bezeichnen müssen, indem er gleichsam diese Stimmäusserung des Schafes nachahmte und sich menschlich aneignete. Nur hat auch er den bedenklichen Schritt gethan, eine blosse Vermuthung in die Form einer Thatsache die Art, wie er sich die „Erfindung“ der Sprache als möglich denkt, in die Form eines geschichtlichen, empirischen Vorganges zu kleiden. Bedenklich ist dieser Schritt, weil eine Sache nur dann den Werth eines geschichtlichen, empirischen Vorganges haben kann, wenn sie in dieser Eigenschaft noch durch etwas mehr als durch eine bloss imaginäre Annahme constatirt ist. Wenn uns von dem ersten Akte, aus welchem die menschliche Sprache, aus welchem das erste Wort derselben entsprang, kein historisches Zeugniss, keine thatsächliche Erfahrung vorliegt und es liegt uns in der That Nichts dergleichen vor so ist uns von dieser Seite her der Ursprung der Sprache eben so wie der des Menschengeschlechtes selbst ein für alle Mal verborgen, und jenes vielsagende „Vielleicht, welches Jacob Grimm in der oben angeführten Stelle, wie es scheint, nicht unterdrücken konnte, erweist sich doch als ein unausführbares. Gesetzt, jene Art, wie Herder die Erzeugung eines ersten, ursprünglichen Wortes mit Hülfe des „blökenden“ Schafes anschaulich zu machen gesucht hat, verdiente Glauben; gesetzt auch, dass zwischen dem Hörbaren und dem Sichtbaren diejenige Verwandtschaft bestehe, die er eifrig und umständlich darzuthun sich bemüht, so dass es nicht schwer gewesen sei, das Sichtbare so gut wie das Hörbare selbst sprachlich zu fassen und dem Ohre in Worten zuzuführen (wobei wir einmal der vielen Dinge nicht gedenken wollen, welche gleichwohl weder hörbar noch sichtbar sind und doch in die Sprache Eingang gefunden baben);

gesetzt mit Einem Worte, die Erzeugung des Wortes lasse sich als so ein ausserlicher Vorgang behaupten: so wäre nicht abzusehen, warum sich ein solcher Vorgang nicht noch täglich sollte wiederholen können. Allein, wo ware er jemals gelungen? Wer hätte es mit aller Anstrengung dahin zu bringen vermocht, ein neues ursprüngliches Wort zu schaffen, zu erfinden? Aus dem einmal vorhandenen Vorrathe zu schöpfen, ihn durch Ableitung, durch Zusammensetzung, durch Vereinfachung oder sonstige Umbildung zu vermehren und unserm Bedürfnisse anzupassen ist Alles, was uns zu Gebote steht. Wenn es aber heute nicht mehr gelingt, wenn es, so weit unsere historische Kenntniss zurückreicht, zu keiner Zeit gelungen ist, ein Ur- und Wurzelwort willkürlich aufzustellen und zu erfinden: so dürfte es wohl mehr als zweifelhaft erscheinen, dass dies überhaupt die Art gewesen sei, welcher die Sprache ihren Ursprung zu verdanken habe.

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Der Grund, warum bei Herder sowohl wie bei Jacob Grimm die ganze Untersuchung so fehl gegangen und aus der Richtung gekommen ist, liegt allein in der unglücklichen Wahl des Ausdruckes „Erfindung," welchen der Erstere angenommen und der Letztere festgehalten hat. Mit diesem Ausdrucke geräth die Sprache in die Reihe derjenigen Dinge, welche absichtlich ersonnen werden, um einem vorgesetzten Zwecke als Mittel zu dienen. Eine Erfindung setzt nicht nur ein deutliches Bewusstsein des angestrebten Zweckes voraus, sondern erfordert selber auch ein bewusstes, reifliches Nachdenken, und mit den praktischen Versuchen, welche gemacht werden müssen, um das rechte, zweckmässige Mittel herzustellen, fällt die ganze Angelegenheit allerdings dem Gebiete historischer Handlungen, empirischer Vorgänge anheim. Aber jenes Nachdenken, jenes Bewusstsein, ohne welches keine Erfindung" zu Stande kommt, erfolgt selber nur in der Form und Weise des Wortes, dessen also, was eben erst erfunden" werden soll. Ohne Wort vergegenwärtigen sich der Seele wohl Bilder, Vorstellungen, Imaginationen, die, wenn man an manchen Thieren wahrnimmt, etwa auch bis auf einen gewissen Grad Verbindungen, Zusammenhänge eingehen; aber ein wirkliches, menschliches Denken, ein vernunftmässiges Behandeln jener Vorstellungen, wie es z. B. zu einer „Erfindung" nothwendig und unerlasslich ist, stellt sich erst mit dem Worte ein. Ein Gedanke ohne Wort wäre wie eine Seele ohne Leib; er wäre nicht existenzfähig, und ohne Existenz wohl auch nicht fähig, sich den Leib, das Wort - das Mittel also seiner Existenz - zu erfinden." Herder und selbst Jacob Grimm haben dies augenscheinlich auch gefühlt, indem sie statt Spracherfindung bisweilen blos Sprachfindung sagen, was der Sache schon eine wesentlich andre, aber von ihnen nicht weiter verfolgte Wendung gibt. Denken und Sprechen lassen sich wohl unterscheiden, so wie sich etwa auch Seele und Leib, etwa auch Rechts and Links unterscheiden lassen; scheiden aber, von einander getrennt betrachten lassen sie sich nicht, wenigstens da nicht, wo es sich um die Ursprünglichkeit des Einen oder des Andern von ihnen handelt. Beide sind nur die unterschiedenen Seiten einer und derselben Einheit, und diese ist es, welche in Betracht gezogen werden muss, wenn Eines von ihnen in seiner Ursprünglichkeit begriffen werden soll. Alsdann aber muss auch klar sein, dass der Frage nach dem Ursprunge der Sprache nicht von der historischen, sondern allein von der psychologischen und physiologischen Seite her beizukommen ist, und dass sich der Philolog, der sich hierauf einlassen will, in den Philosophen verwandeln muss. Dass dies bei Herder nicht, oder nicht genügend, geschehen, ist vielleicht der Punkt, in welchem Schelling mit dessen Versuche unzufrieden war, und es ist allerdings mit Jacob Grimm zu bedauern, dass sich Schelling (wohl aus guten Gründen) hierüber nicht näher ausgesprochen hat. G. L. Staedler.

Lattmann. Ueber die Frage der Concentration in den allgemeinen Schulen, namentlich im Gymnasium. Göttingen. 1860. (Vandenhoeck und Ruprecht.)

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Spät, aber doch nicht zu spät kommen wir auf dieses vor drei Jahren erschienene verdienstliche Buch zurück. Seine Wirkung hat es freilich zum Theil bereits gethan, kann aber nicht verfehlen, sie auch fernerhin zu üben: und desto weniger kann es schaden, auch jetzt noch darauf hinzuweisen. - Es ist nicht bloss der Gesichtspunkt, unter dem die Frage der allgemeinen Schulen aufgefasst ist, es ist insbesondere der Geist eines besonnenen und gesunden Urtheils, der den vorliegenden Untersuchungen einen dauernden Werth verleiht. Die Frage der Concentration ist, scheint es, nur für die Gegenwart der Schulen eine so dringliche. Erst die Gefahr einer vollständigen Zersplitterung, die durch das Eindringen des mannigfaltigsten Stoffes und durch die Erhebung der disparatesten Anforderungen an unsere Schulen entstanden ist, hat jene Frage zu einer so wichtigen gemacht. Der Verfasser hält überall in seinen Erörterungen das Princip einer gesunden und von praktisch bewährten Principien ausgehenden Vermittelung inne. Aber an jene Frage knüpft sich so vieles Bedeutsame in Bezug auf den Organismus des Schulwesens überhaupt und die Organisation der einzelnen Classen von Schulen insbesondere, dass das Buch grade hierdurch einen dauernden Werth erlangt. Der Geist des Verfassers ist auch auf praktischem Gebiete ein systematisirender. Nicht überall wird man mit seinem Urtheile übereinstimmen können, nicht überall den Ausgangspunkt seiner Betrachtung billigen: und doch wird man ihm zugestehen müssen, dass er überall eine nachahmenswerthe Klarheit und Bestimmtheit des Gedankenganges, so wie eine grosse Umsicht und Besonnenheit bewiesen hat. Ueber Einzelnes uns hier auszusprechen, reicht der Raum nicht hin. Nur Folgendes. Die Scheidung der Bürgerschule und des Gymnasiums nach den Principien von Nationalität und Humanität scheint doch sehr idealistisch zu sein. Weder die modernen Sprachen noch die moderne Geschichte, noch Mathematik oder Naturwissenschaften können eine Grundlage nationaler Bildung gewähren. Die antike Bildung allein gibt auch die Möglichkeit einer wahrhaft nationalen Bildung, und die Bürgerschule verzichtet mit jener zum Theil auch auf die allgemeine Bildung (?) überhaupt. Man muss sich darüber nicht täuschen wollen. Selbst ein in einigem Umfange betriebener lateinischer Unterricht kann das nicht aufheben. Die Bürgerschule mit ihrer Unmasse innerlich nicht gegliederter Objecte kann keine andere (?) Bestimmung haben, als mit theilweisem Aufgeben des Zieles der Gelehrtenschule eine speciellere Fachbildung zu erreichen. Ein anderer principieller Unterschied ist nicht da, und so bleibt es nach allen Experimenten immer noch die Frage, ob es nicht gerathen sei, das Lateinische grade im Interesse der hier dringend gebotenen Concentration wenigstens auf den höheren Stufen der Bürgerschule ganz zu beseitigen, weil es in seiner Vereinzelung wenig leistet, die andern Zwecke der Schule aber beeinträchtigt. Eine Coordination von Gymnasien und Bürgerschulen in Bezug auf allgemeine Bildung ist ein innerlich unmögliches Ding. (cf. p. 38-55.) Wir empfehlen insbesondere die Abschnitte über die Concentration der Lehrkraft und über das Verhältniss der Schule zur Kirche zu gründlichster Erwägung. Es sind hier zumeist Betrachtungen und Vorschläge niedergelegt, die uns im höchsten Grade beachtungswerth scheinen.

A. Lasson.

Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Neue Folge 10. Jahrgang. Nürnberg 1863. Nro. 1-4.

Notiz und Anfrage über das mangelnde Bildniss Christian's I. vom Oldenbenburgischen Stamme. Mit diesem kleinen, aber interessanten Aufsatze des jetzigen ersten Vorstehers des germanischen Museums, A. L. J. Michelsen, wird der 10. Jahrgang des Anzeigers eroffnet. Zur Ankündigung seines Amtsantritts hat Herr Michelsen zugleich mit dem ersten Hefte der Zeitschrift eine Abhandlung von grösserer Bedeutung erscheinen lassen, nämlich einen „urkundlichen Beitrag zur Geschichte der Landfrieden in Deutschland" 31 S., in welcher nach Hinweisung auf die Fehde- und Streitlust früherer Jahrhunderte, auf die Unsicherheit geordneter Rechts- und Lebensverhältnisse vor der Aufrichtung des ewigen Landfriedens und Gründung des Reichskammergerichts 1495, der Verfasser bezweckt, „eine urkundliche Nachricht und Uebersicht uber die im 14. Jahrhundert in dem centraldeutschen Lande Thüringen geschlossenen Landfriedensbündnisse zu ertheilen." Die Abhandlung ist aus den zuverlässigsten und grossentheils noch ungedruckten archivalischen Materialien geschöpft, deren einige anhangsweise mitgetheilt werden.

Heraldisches Räthsel. Von F. K. Abbildung und Besprechung von 4 Siegeln der Grafen von Bregenz-Montfort und Sigmaringen, deren Erklä rung in einigen Punkten unsicher und unbekannt ist.

Deutsche Reichsacten. Von Dr. Soldan zu Giessen. Mittheilung aus einer bisher von Niemand als von Herrn Soldan selbst in dessen Abhandlung Deutsche Königswahlen" in Raumers historischem Taschenbuche für 1863 benutzten Handschrift der Universitätsbibliothek zu Giessen. Sie betrifft den Augsburger Reichstag von 1550 und der Inhalt derselben wird nach den einzelnen Materien im Allgemeinen angegeben. Das Ganze hat nach Soldans Meinung einst zu den Acten des Reichsarchivs gehört.

Zur näheren Kenntniss der Cisterzienserkirchen. Von Dr. Rein zu Eisenach. Kurze Hinweisung auf die Eigenthümlichkeiten der genannten Kirchen, die 1) in dem Fehlen der Thürme, 2) in gradlinigem Chorschluss mit doppelten Capellenpaaren auf jeder Seite des Hochaltars, 3) in übermässiger Länge des Schiffs bestanden.

Ueber ein Landfriedenssiegel des Kaisers Sigismund. Von Dr. Euler zu Frankfurt am Main. Beschreibung eines im November 1862 zu Frankfurt gefundenen Siegelstempels und des Siegels selbst.

Die Chronik von Weissenhorn. Von Jos. M. Wagner in Wien. Beschreibung einer Wiener Handschrift (Nro. 2943), die vielleicht mit jener obengenannten identisch ist.

St. Georg oder St. Moriz? Von Dr. Kittel. Hinweisung auf Verwechselung dieser Heiligen und des heiligen Michael. Die Abbildungen der Heiligen sind trotz ihrer stereotypen Gestaltung und derselben Attribute doch nach dem jedesmaligen Geist des Jahrhunderts mannigfach verändert. Ueber die Broncedenkmäler zu Römhild und Hechingen. Von Döbner in Meiningen. Ausführliche Polemik gegen Heideloffs Ansichten (Ornamentik 24. Heft) über den genannten Gegenstand.

Die Fugger in Nürnberg. Von Lochner in Nürnberg. Verzeichniss der Mitglieder dieses berühmten Handelsgeschlechts, die entweder in naherer Beziehung zu Nürnberg gestanden oder dort gewohnt haben.

Die Weiss- oder Freikäufer in den Messen zu Braunschweig. Vom Registrator Sack zu Braunschweig. Mit Bezugnahme auf Nro. 3 des Anzeigers vom Jahre 1862 wird über Messen in Braunschweig und Handelsverordnungen bezüglich derselben manche interessante Notiz beigebracht.

Grabstein eines deutschen Ritters in Rom. Mitgetheilt von A. v. Reumont. Derselbe ist einem,nobilis armiger Gozo de Husbergen de Theotonia" gewidmet.

Ein interessantes Schwert mit der Jahreszahl 1619. Von Dr. jur. J. Erbstein, erstem Secretair des germanischen Museums. Ausführliche Beschreibung dieses durch Darstellungen reich verzierten Schwertes.

Der Trebitzer Bracteaten fund. Von Dr. Erbstein. Von den vor Kurzem zu Trebitz in der Nähe Wittenbergs aufgefundenen Bracteaten sind 52 Stück in die Hände des Dr. Erbstein gekommen, der von denselben eine genaue Beschreibung liefert.

Todtenurnen bei Hannover. Mittheilung von Dr. Schläger zu

Hannover.

Hünenbetten, Grabhügel und Ausgrabungen im nördlichen Westphalen. Andeutungen von Dr. Hartmann zu Lintorf über die Natur und Art der Begräbnisse der alten Germanen und Kelten.

Trinkgefässe in Walhalla. Herr Michelsen weist auf die seit Worm (1643) irrthümlich übersetzte Stelle in dem Krakemal Ragnar Lodbroks hin, nach den die Gestorbenen in Walhalla aus den Schädeln ihrer erschlagenen Feinde trinken. Er übersetzt nach Finn Magnussens Vorgange: Wir trinken Bier alsbald aus den Krummhölzern (Geschirren) der Häupter." Diese gekrümmten Trinkgeschirre von den Häuptern (oder Hirnschalen) sind nicht von Menschenköpfen, sondern von Thierköpfen, zunächst vom Rindvieh zu verstehen.

Das älteste, bis jetzt unbekannte deutsche Werk über Chirurgie. Herr Geheimrath Dr. Hlaeser zu Breslau macht auf ein handschriftliches Werk aufmerksam, welches ein Bruder des Deutschen Ordens Meister Heinrich von Pfolsprundt im Jahre 1460 verfast hat. Dasselbe bat im Jahre 1519 der Caplan Heinrich Hentze von Sondershausen auf Befehl seines Kirchenpatrons verfertigt. Prof. Middeldorpf beabsichtigt, dasselbe herauszugeben.

Grabstein eines deutschen Ritters in Rom. Zusatz des Prof. C. Schmidt zu Strassburg zu der Notiz in der Februarnummer des A. f. K. d. D. V. p. 56. Im Jahre 1313 kaufte das Kapitel von St. Thomas für 45 Strassburger Pfund Güter in einem dieser Dörfer (Hausbergen) von den Schwestern des armiger gotzemann de Hugesbergen," welcher offenbar der zu Rom begrabene ist."

Beilagen mit Anzeigen, vermischten Nachrichten, Chronik des Museums und dergleichen mehr.

Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden. Treu nacherzählt und für Jung und Alt herausgegeben von Reinhold Bechstein. Leipzig bei Schulz. 1863.

Deutsche Sagen. Herausgegeben von Dr. Heinrich Pröhle. Mit Illustrationen. Berlin 1863, bei U. Frank.

Sagenbuch von Böhmen und Mähren. Von Dr. Joseph Virgil Grohmann. 1. Theil: Sagen aus Böhmen. Prag 1863, Universitätsbuchhandlung.

Nachdem in der neuesten Zeit das Sammeln von Märchen, vorzugsweise durch die Gebrüder Grimm angeregt, einen mehr wissenschaftlichen Charakter angenommen und das Flüchtige und Phantastische derselben einen festen Grund und Boden gefunden hat, haben sich zu den vorhandenen Sammlungen immer neue Schösslinge und Ausläufer gefunden, so dass die Zahl der Märlerer," wie Conrad von Meyenberg solche Leute nennt, die sich mit Erzählung mythologischer Dinge befassen, von Tage zu Tage noch zu wachsen scheint. Es wurde danach ein gewisser Abschluss noch lange

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