Darauf warf er den Prügel auf die eine Gestaltwechslerin, und der Schnabel Ellidas kam auf den Rücken der Andern, und es zerbrach beiden das Rückgrad, der Wallfisch aber fuhr in die Tiefe und verschwand und man sah ihn nicht mehr. Da fing das Wetter an ruhig zu werden, das Schiff aber entkam mit Mühe dem Meere. Frithjof rief nun seine Mannen und hiess sie das Schiff ausschöpfen; Biurn sprach da: Nicht sollte ich ferner deshalb noch Arbeit haben," "hüte Dich vor Furcht, Pflegebruder," sprach da Frithjof, es ist immer des Helden Sitte gewesen, Hülfe zu leisten so lange man kann, was auch kommen möge." Dann sang er: Nicht brauchen die Tapfern den Tod zu scheun, Dieses deuteten Träume mir an: Sein noch dereinst wirst Yngeborgs Du!" Nun schöpften sie das Schiff aus; sie waren dem Lande nahe gekommen, da aber warf sich ihnen ein Platzregen entgegen. Da nahm Frithjof zwei Ruder und ruderte mit ihnen gar gewaltig. Nun hellte sich das Wetter wieder auf und sie sahen, dass sie nach Effjasund gekommen waren, und landeten; die Mannen waren da sehr ermüdet, aber Frithjof war so stark, dass er acht Mann aus der Fluth heraustrug, und Biurn zwei und Asmund einen. Da sang Frithjof; Müde Mannen vom Meeressturm Trug ich hinauf zur Feuerstatt; Nun mit dem Segel zum Sand bin ich kommen, Capitel 7. Frithjof bei Angantyr. In Effia herrschte gerade Angantyr als Frithjof kam. Seine Sitte war es, wenn er trank, dass ein Mann am Fenster sass, um auf das Wetter zu schauen in seinem Trinksaale und Wache zu halten; der musste aus einem Stierhorn trinken und war schon das andre gefüllt, wenn das eine zu Ende war: der nun hiess Hallward, der da Wacht hielt, als Frithjof an das Land kam; als er die Anfahrt Frithjofs und seiner Gefährten sah, sang er: ,,Sechs der Männer im mächtigen Sturm Seh' ich in Ellida rühren die See; Das gleicht dem Kampffrohen Frithjof dem Kühnen, Was dort im Steven mit Rudern sich regt." Und als er das Horn ausgetrunken hatte, warf er es zum Fenster hinein und sprach zu dem Weibe, das zu trinken gab: „Nimm von der Flur, o ganz schöne Frau, Hülfe begehrn'd, eh' im Hafen sie sind." Der Jarl hörte da, was Hallward sang, und fragte ihn nach seiner Nachricht. Hallward sprach: „Männer sind hier an das Land gekommen, die waren sehr müde, und glaube ich, dass sie gute Helden sind, einer aber ist so stark, dass er die Andern an, das Land trägt. Da sprach der Jarl: Gehet ihnen entgegen und begegnet ihnen mit Ehren, wenn das Frithjof ist, der Sohn des Helden Thorstein, meines Freundes, der berühmt ist in jeder Fertigkeit. Da ergriff ein Mann das Wort, der Atli hiess, ein tapfrer Wikinger: Nun will ich erproben, was man sagt, dass Frithjof gelobt habe, dass er keinen je um Frieden bitten wolle. Es waren zehn zusammen, üble und hitzige Männer, die gingen oft den Berserkergang; die nahmen ihre Waffen und Atli sprach: „Ich rathe Dir nun, Frithjof, aufzuschauen, denn Adler werden sich im Kampf mit Euch klauen, und es ist nun gut, wenn Du Dein Wort erfüllst, Niemanden je um Frieden zu bitten.“ Da rüstete sich Frithjof gegen sie und sang: Da kam Hallward an und sprach: Ihr sollt Alle willkom men sein und soll Euch Keiner angreifen;" Frithjof sprach, „das nehme er an und es zieme sich so für alle Beide." Darauf gingen sie zum Jarl und er nahm den Frithjof und alle seine Mannen wohl auf und sie blieben den Winter bei ihm und waren sehr geehrt von ihm; er fragte sie oft nach ihren Fahrten und Biurn sprach da: 99 Wir schöpften, als eindrang der Wogenschwall, Neun der Tage und acht dazu,“ Der Jarl sprach da: „Der König Helgi ist über Euch gekommen; mit solchen Königen steht es schlecht, die zu Nichts nutze sind, als Männer mit Zaubereien zu überwältigen; und ich weiss, sprach Angantyr, dass das Deine Botschaft hierher ist, Frithjof, dass Du nach dem Tribut gesendet bist, aber ich will Dir sogleich die Antwort geben, dass der König Helgi keinen Tribut von mir empfangen soll, aber Du sollst von mir so viele Schätze empfangen, als Du willst, und das kannst Du Tribut nennen, wenn Du willst, oder auch anders.“ Frithjof sprach, das Geschenk nehme er an. Capitel 8. Das Verlieren. Nun will ich sagen, was in Norwegen geschah, während Frithjof weggefahren war: die Brüder liessen seinen ganzen Hof Frommês verbrennen; aber als ihre Schwestern auf dem Zauberschemel waren, da fielen sie herunter und brachen beide das Rückgrad. Um diese Zeit kam der König Ring zu seiner Hochzeit nördlich nach Sogni, und es war ein köstliches Mahl, als er Vermählung mit Yngeborg trank. Woher ist dieser kostbare Ring gekommen, den Du da an der Hand hast?" sprach da Ring zur Yngeborg; sie sprach, ihr Vater habe ihn gehabt; er aber antwortete: „das ist ein früheres Eigenthum Frithjofs, nimm ihn sogleich von den Händen, denn es soll Dir nicht an Gold fehlen, wenn Du nach Alfheim kommst." Da gab sie dem Weibe Helgis den Ring und bat sie, ihn Frithjof zu übergeben, wenn er zurückkäme. Darauf fuhr der König Ring mit seinem Weibe heim und hatte sie sehr lieb. Capitel 9. Die Brandstätte und das Disenopfer. Um das Frühjahr nun fuhr Frithjof von den Orkneyoden weg und schieden er und Angantyr mit Liebe. Hallward fuhr mit Frithjof; aber als sie nach Norwegen kamen, erfuhren sie, dass sein Hof verbrannt war, und als er nach Frommês kam, sprach Frithjof: Schwarz ist meine ruhige Heimath geworden, und hier haben keine Freunde gehauset" und sang: ,,Vormals tranken zu Frommês Hof Darauf pflog er Rath mit seinen Mannen, was er nun thun sollte; diese baten ihn, er solle sich vorsehen; er aber sagte, er wolle zuerst den Tribut entrichten. Darauf ruderten sie über den Meerbusen nach Syrstrand, da erführen sie, dass die Könige in Baldurshain zum Disenopfer wären; da gingen sie hin, Biurn und Frithjof, und er bat den Hallward und Asmund, alle Schiffe, die in der Nähe waren, gross und klein, unterdessen zu zerstören; und so thaten diese. Darauf gingen Frithjof und seine Gefährten zur Thüre in Baldurshain; Frithjof wollte eintreten; Biurn bat ihn, vorsichtig zu sein, wenn er eintrete, Frithjof aber hiess ihn aussen bleiben und Wache unterdessen zu halten und sang: ,,Einzeln geh' ich hinein in den Hof, Bin ich am Abend nicht wieder bei Euch." Biurn sprach: „Das ist wohl gesprochen." Darauf ging Frithjof hinein und sah, dass wenig Volk in dem Disarsaal war, die Könige aber waren beim Disenopfer und sassen da Archiv f. n. Sprachen. XXXIV. 2 und tranken; Feuer war auf dem Fussboden und ihre Weiber waren dabei und baehten den Gott, die Andern aber salbten ihn und trockneten ihn mit Tüchern ab. Da ging Frithjof vor den König Helgi und sprach: „Du wirst nun den Tribut haben wollen;" da schwang er den Beutel, worin das Silber war, und warf ihn dem König an die Nase, so dass ihm zwei Zähne ausfielen und er von seinem Hochsitz herunterfiel; da griff Halfdan nach ihm, dass er nicht in's Feuer fiel. Frithjof aber sang: Nimm den Tribut du, Herr der Tribute, Vorn mit den Zähnen wenn mehr du nicht willst; Das mit Biurn herbei ich Euch schaffte." Wenig Mannen waren da in dem Esssaal; denn die tranken an einer andern Stelle. Aber als Frithjof aus dem Saale hinausschrittt, sah er den kostbaren Ring, an den Händen des Weibes Helgis, die den Baldur im Feuer båhte; Frithjof zog nun an dem Ring, aber dieser war fest an der Hand und er riss sie längs des Saales zur Thüre hin, Baldur aber fiel in's Feuer hinein; das Weib Halfdans griff schnell nach ihm, da aber fiel auch ihr Gott in's Feuer, den sie gebäht hatte. Nun flammte das Feuer auf durch beide Gottheiten, da sie vorher beschmiert worden waren, und in das Dach hinauf, so dass das Haus brannte. Frithjof aber nahm den Ring, ehe er hinausging; da fragte ihn Biurn, was für Abenteuer ihm da drinnen begegnet seien; Frithjof aber hielt den Ring in die Höhe und sprach: „Helgi erhielt den Hieb mit dem Beutel, der Schurk', auf die Nase, Halfdans Bruder herab vom Hochsitz macht' ich ihn stürzen; noch; Dann entfloh ich dem Feuer; doch zog ich mit mir die Schlanke." Dann sagt man, dass Frithjof einen Feuerbrand unter das Dach gelegt habe, so dass der ganze Saal verbrannte, und dann diese Weise sang: |