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5 Jahre aufzustellen; einige nicht unwichtige bisherige Feststellungen wie die über die regelmäßige Besatzung sind weggefallen; die Angaben über die Baustoffe sind gekürzt worden. Die Unterscheidung zwischen Eisen und Stahl ist fortgefallen.

Dafür ist der Ort der Erbauung erfragt, und die Seeleichter sind von den Segelschiffen getrennt. Den Dampfschiffen sind die Motorschiffe zugezählt worden.

Der Verwendungszweck ist nach Personen, nach Fracht und nach Verbindung beider anzugeben.

So umfaßt die Bestandsstatistik der deutschen Seeschiffe 1. Größe, Alter und Hauptbaustoff, 2. Heimathafen, 3. Verwendungszweck, 4. Küstenstrecken, 5. Schiffsgattungen mit Angabe der Pferdestärken, 6. Neubauten.

Außerdem ist bis 1914 die Besatzung erfragt worden1).

Die Motorschiffe werden seither wieder getrennt gezählt und die Darstellung erfolgt nach Küstenstrecken bzw. Küstengebieten, sowie nach wichtigen Häfen.

Wir erfahren also gegenwärtig die Zahl der Seeschiffe eingeteilt in Segelschiffe, Seeleichter (Schleppschiffe), Dampfschiffe und Motorschiffe mit Unterscheidung der eigentlichen Handelszwecken dienenden Schiffe und der Fischereifahrzeuge, jeweils nach dem Bruttoraumgehalt in Registertons und Nettoraumgehalt in Registertons, weiter ihre Verteilung auf die Häfen und Küstengebiete; dann das Alter nach Jahresklassen (unter 1 Jahr, 1-3, 3-5, 5-7, 7-10, 10-15, 15-20, 20—30, 30—40, 40-50, 50 und mehr Jahren), den Hauptbaustoff, die Gattung der Schiffe als Segelschiffe (dreimastige, Vollschiffe; zweimastige, Schoner, Galioten, Gaffelschoner, andere und einmastige), als Seeleichter, als Räderdampfer, Schraubendampfer und Motorschiffe; schließlich den Abgang und den Neubau von Kauffahrteischiffen auf deutschen Werften für deutsche Rechnung, auf deutschen Werften für fremde Rechnung, auf ausländischen Werften für deutsche Rechnung, alles Schiffsgattungen und Registertons brutto, so daß die Fortschreibung in den zwischen den Bestandsaufnahmejahren liegenden 4 Jahren gut möglich ist.

Außerdem wird eine jährliche Nachweisung der im Kalenderjahr angemusterten Seeleute, unter Trennung der Vollmatrosen und unbefahrerenen Schiffsjungen, sowie ihre Monatsheuer, und Fahrzeit

1) Zuletzt dargestellt in Statistik des Deutschen Reichs, Band 273. Vgl. auch Statistisches Handbuch für das Deutsche Reich, Teil I, S. 350ff.

und Gesamtheuer auf Anordnung des Reichskanzleramts in 1874 durch die deutschen Seemannsämter aufgestellt.

Seit 1901 ist die Stellung der angemusterten Seeleute nach dem Schema des Seeunfallversicherungsgesetzes in die Jahresnachweisung einzutragen1).

Die Binnenschiffahrts-Betriebsstatistik ist gleichzeitig mit der Seeschiffahrtsstatistik eingerichtet worden; die Aufnahme über den Schiffsbestand findet wie für die Seeschiffe nur alle 5 Jahre statt, nachdem seit. 1877 die Erhebung des Bestandes der Binnenschiffe an eine Fragekarte gebunden ist. Bei der Bestandsaufnahme, die auf dem Bundesratsbeschluß vom 5. Dez. 1907 beruhte, ist eine neue Fragekarte aufgestellt worden, oder richtiger zwei, da für die Schiffe ohne eigene Triebkraft ein eigenes Erhebungsmuster vorgesehen war. Der Fragebogen für die Binnenschiffe mit eigener Triebkraft wurde beträchtlich erweitert, um die Fortbewegungsmaschinen auf ihnen genau kennen zu lernen.

Um dabei die Unternehmungen im Binnenschiffahrtsgewerbe zu erfassen war vom Eigentümer mehrerer Schiffe jeweils noch ein Sammelbogen für seine Schiffe auszufüllen.

An diesen Bestimmungen ist seither nichts geändert worden, so daß wir im Deutschen Reiche eine seit 1907 in bezug auf den Binnenschiffahrtsbetrieb vergleichbare fünfjährige Bestandsstatistik haben könnten, wenn nach der Erhebung in 1912 die fünfjährige Pause innegehalten worden wäre. Vielleicht gelingt es aber, auch diese große Lücke bald zu füllen. Denn die Bestandsaufnahme der Binnenschiffe läßt erkennen Registerort des Schiffes, Name, Nummer und Eichbezeichnung desselben, Eigentümer des Schiffes, Baujahr, Verwendungszweck, Schiffsgattung, Bauart, Eindeckung, Hauptbaustoff, Löschund Ladevorrichtungen, die Fortbewegungsmaschinen, die Tragfähigkeit in Tonnen zu 1000 kg, Größe, Tiefgang bei voller Ladung, Verkehrsgebiet 2); und sie zeigt auch alle für gewerbsmäßige Frachtbeförderung dienenden Binnen- und Küstenschiffe ohne eigene Triebkraft von IO Tonnen und mehr Tragfähigkeit.

1) Sämtliche Einzelheiten der Eintragung gibt die,,Anleitung" wieder, die in Band 201 der Statistik des Deutschen Reichs, S. 272, abgedruckt ist, sowie das anschließend S. 273-275 ebendort mitgeteilte Verzeichnis der Schiffsbesatzungsgruppen und -klassen.

2) Die,,Fragekarten" für Binnen- und Küstenschiffe mit eigener und ohne eigene Triebkraft sind in Band 201 der Statistik des Deutschen Reichs, 1912, S. 225ff. abgedruckt.

§ 59. Die übrige Verkehrsbetriebsstatistik.

Die Post hat ein volles Postmonopol, seitdem der privatwirtschaftliche Betrieb durch den Postzwang sowie das Gesetz vom 20. Dezember 1899 ausgeschlossen ist. Die Postbetriebsstatistik, die bis 1919 für Bayern, Württemberg und das übrige Deutsche Reich getrennt aufgestellt wurde, ist mit 1920 für das Postgebiet des ganzen Reichs angelegt worden, nachdem die gesamte Postverwaltung auf das Reich übergegangen ist.

Die Nachweisungen, die das Statistische Jahrbuch für das deutsche Reich bringt, beruhen auf den amtlichen Veröffentlichungen der Reichspost- und Telegraphenverwaltung, sowie auf besonderen Mitteilungen dieser Behörde; sie werden erst nach Prüfung durch das Reichspostamt in das Statistische Jahrbuch übernommen1), aber neuerdings durch den ,,Geschäftsbericht" der deutschen Reichspost fast vollständig geliefert.

Die Unterlagen für die Post-, wie auch für die Telegraphen- und Fernsprechstatistik werden teils durch fortlaufende Geschäftsstatistik, teils durch besondere, gewöhnlich periodische Erhebungen gewonnen. Den Bestrebungen des ersten Generalpostmeisters im Deutschen Reich, von Stephan, ist es zu verdanken, daß der Weltpostverein ganz ähnliche, ja im wesentlichen gleiche Erhebungen über den Post- usw. Betrieb nach Ländern schon seit 1874 bearbeitet.

Mit dem Jahr 1876 ist in Deutschland die Post- und Telegraphenverwaltung vom Ressort des Reichskanzlers getrennt worden, und seit eben diesem Jahre fließt die,,Statistik der Reichspost- und Reichstelegraphenverwaltung" in stattlichen Jahresbänden, neben denen infolge der gesonderten Verwaltung der gleichen Verkehrsbetriebe in Bayern und Württemberg auf Grund des Artikels 52 der alten Reichsverfassung die ähnlich angelegten Geschäftsberichte dieser beiden Länder bis zur Errichtung der Reichspost in 1920 gelaufen sind.

Der Postbetrieb im Sinne der Betriebsstatistik betrifft die Zahl der Postanstalten, die Beamten, das nicht in Beamteneigenschaft tätige Personal, die Postbeförderungseinrichtungen auf Eisenbahnen, auf gewöhnlicher Straße (Postwagen, Postfahrräder, die Kurslänge, das Postkraftfahrwesen, die Ausdehnung des Luftpostnetzes, die Rohrpostanlagen u. ä.).

Der Telegraphenbetrieb umfaßt das Telegraphennetz, die Telegraphenlinien, sowie Beamte und Angestellte und Arbeiter; der Fernsprechverkehr außerdem noch die Fernsprechanschlußleitungen und die Sprechstellen.

1) Band 201 der Statistik des Deutschen Reichs, S. 219.

Aus allen diesen Angaben ist die Leistungsfähigkeit, die das letzte Erkenntnismittel der Betriebsstatistik ist, aber nicht abzuleiten. Hierzu gehören vielmehr noch Angaben über die Qualität der Fernsprechapparate in den Vermittlungsämtern und Sprechstellen, über das Alter dieser Apparate, über das Alter der Leitungen, über die Längen der oberirdischen und der Kabelleitungen. Die Anzahl z. B. der Selbstanschlußeinrichtungen, deren Bedeutung erst jüngst der Staatssekretär im deutschen Reichspostministerium, Feyerabend, erörterte1), verdient durchaus eine fortlaufende statistische Darstellung.

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Hinzu kommen die Funkverbindungen, die für Deutschland von der Hauptfunkstelle in Königswusterhausen, von der Funkstelle Hannover und Köln, sowie für den Überseeverkehr durch die,,Transradio-A.-G. für drahtlosen Überseeverkehr" wahrgenommen werden, für die die beiden Großfunkstellen Nauen und Eilvese arbeiten nebst den zugehörigen Funkempfangsanlagen in Geltow und auf Westerland (Sylt).

Die Verkehrsleistungsstatistik der Anstalten gehört in die eigentliche Verkehrsstatistik.

Das letzte Gebiet ist hier der Luftverkehrsbetrieb.

Ernst Engel hat schon 1864 hervorgehoben, daß der Luftfernverkehr nur eine Frage der Zeit ist, wenn es auch,,bis zu jenem Ziele eine lange Strecke ist", wie er bemerkte2). In der Ehrengabe für Georg von Mayr hat dann in 1911 Tretau die Frage nach dem Luftfernverkehr voll bejaht3), ja sogar schon den Luftverkehr als statistisch relevant hingestellt.

Inzwischen ist der regelmäßige Luftfernverkehr nach festem Fahrplan zur Wirklichkeit geworden. In der ganzen Welt werden Flugstrecken betrieben und zum Teil mehrfach täglich befahren.

Der Flugbetrieb geht in planmäßigen und außerplanmäßigen Flügen vor sich. Ihm dienen die Flugzeuge, die zum Teil im Nachtverkehr arbeiten. In Deutschland haben die Aero-Lloyd A.-G. und JunkersLuftverkehr A.-G. den ganzen Luftverkehr an sich gezogen, der seit 1926 zu einem großen Flugnetz unter einheitlicher Leitung zusammengefaßt ist.

Aus den bisherigen Mitteilungen der genannten Gesellschaften und

1) Deutsche Allgemeine Zeitung vom 25. Dez. 1926.,,Deutsche Fernsprechtechnik".

2) Ernst Engel, Die Grenzen des Erfindungsgeistes im Transportwesen. Zeitschrift des Preuß. Statist. Bureaus 1864.

3) Emil Tretau, Verkehrsstatistik in der Ehrengabe für G. von Mayr, herausgegeben von Fr. Zahn, München 1911, Band II, S. 399.

den Mitteilungen, die seit ihrem Zusammenschluß gemeinsam (erscheinen, ist über die im Betrieb befindlichen Flugzeuge, ihre Besatzung und ihre theoretische Nutzkraft noch nicht ein ganz übersichtliches Bild zu gewinnen, während die Besetzung, die Belegung mit Gepäck und Fracht, die zurückgelegten Personenkilometer, die Beförderung von Post und Zeitungen in 1000 kg, sowie die tatsächliche Gesamtnutzlast übersichtlich dargestellt werden, die aber nicht zur Verkehrsbetriebsstatistik in unserem Sinne gehören.1)

Von den Flugbetriebsfragen in unserem Verstande läßt die Berichterstattung der zusammengeschlossenen Unternehmung erkennen 1. die kilometrische Länge der Luftlinien, die regelmäßig befahren werden, 2. die Länge der außerplanmäßigen Flüge, 3. die vorhandenen Kabinenplätze, 4. die zulässige Gesamtnutzlast.

In den Jahren 1908-1910 ist eine Ermittlung der Erzeugung von Flugmaschinen in Deutschland unternommen worden, die neben der laufenden Produktionsstatistik des statistischen Reichsamts stattfand2). Seither hat die amtliche Statistik die Flugzeugherstellung und den Flugverkehr noch nicht wieder in ihren Arbeitsbereich aufgenommen. Es scheint uns nützlich, wenn dies bald wieder geschieht.

§ 60. Die Kleinverkehrsbetriebe und das Stellen-
vermittlungsgewerbe.

Das Verkehrsgewerbe im engsten Sinne des Wortes umfaßt neben den Großverkehrsgewerben, Eisenbahn, Post, Telegraphie, Telephon, Luftfahrt, Schiffahrt, u. ä., noch zahlreiche kleinbetriebliche Unternehmungen, denen durch die polizeiliche Meldepflicht und Erlaubniserteilung statistisch verhältnismäßig gut nahezukommen ist; so das Dienstmannsgewerbe, das Fuhrmannsgewerbe, das Kahn- und Gondelführergewerbe, das Kraftfahrergewerbe, u. ä.; außerdem das Personenvermittlungsgewerbe.

Für sie alle bestehen nicht bloß besondere Führerschein-Vorschriften, sondern auch Führerscheinlisten, aus denen manche statistische Durcharbeitung dieser fast nur kleinbetrieblichen Unternehmer ohne weiteres möglich wäre.

Die zu jedermanns Gebrauch gegen Entgelt betriebenen Droschken (Kraft-, Pferde- usw.) erhalten außerdem eine statistisch auswertbare Ordnungsnummer; die Gondeln ebenfalls, der Dienstmann usw. ebenfalls.

1) Sondern unten in der Verkehrsstatistik erscheinen. S. auch Berliner Taschenbuch 1926, S. 126/27.

2) Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1915, S. 122.

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