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gab vns got daz wir gen Liemson jn Ziperen komen, da nomen wir die speis genug von flaisch, daz waz gåt kaf 15 vnd 16 kastran vmb ain guldin vnd zu leczt gaben die puren vmb ij sckuack seffen, das jr anis zů Tripli 2 deroman gestaind, da gab ainer ain kastraun vnd daz waz zů mal gut kāf vnd kāften da prot vnd ain weing wein, daz zeran vns auch e wir halben weg gen Madun komen vnd daz wir wol jn 16 tagen kainen, wein versůchten vnd warden mir wirm jn dem leib von dem argen prot, daz wir assen. Item als ich zu Liemison waz, da wolt ich zů dem kinig sein gezogen gen Negesy; da wolt der Patrun nit wartten, daz het ich zů lecz nit geacht. da sprach er: wilt ich von (Bl. 84) dem schef, daz ich jm ganczen lon bis gen Madun geb, daz waz 12 dugaten zů for, an die speis fir mich vnd mein gesellen. also wolt ich es nit ton vnd schrob ain prief gen Megesy ainer meinem guten frünt, der für mit mir von Kandia gen Rodis, der ist bei dem king vnd sant jn dar mit meim wapner, daz er mir da vf schlieg bein ainem botten. Item wir füren von Zipern pis an dem 18. tag bis gen Madun vnd hetten jn der wochen for sant Laucas tag ain grosz firtun*) vnd prachen die gasta, daz ist der vorder grossen saul, da man den segel mit went, vnd hietten zů mal grosz not ain tag vnd ain nacht bis daz die sun vf gieng, do ward der wind gestem. ich kom nu bis auf disz zeit jn so grosze not vf dem wasser, daz schef hett zwen triemen die gemein tag vnd nacht daran must stet sein 6 man, die das wasser aus zugen vnd die nacht wer so kurcz hart gewesen, wan si das wasser hetten lan gan, das schef wer zů grund gangen. Item Zipern ist ain langu jnsel vnd ist fruchtber von fich vnd von allerlo speis vnd ist gepirg vnd eng jn ain ander vnd wachset vil, sant jhohans prot pflegt man dem fich zů geben, aber vngesund ist es. da sprachen die leit: der kunig ist dem soldan zinsper; allu jar by 5000 guldin muos er jm zů dreimaln geben. Item da ich von Madun kom, da macht ich fir mich vnd mein gesellen rechnung mit dem patrun vnd schied mich von dem, dan es gefiel mir nit vnd het mir nit getan, daz er mir verhaisen het, doch schied ich mich mit zůcht vnd zallet jn früntlich, mein gesel vnd ich. er pat mich, daz ich mit jm sol gen Fenedig kem; daz wolt

*) Augsb Wb. 166a.

ich nit ton, wan ich besorgt daz scheff. Item ich machet pat mit dem patrun vnd wasz von Rodis 4 duckaten zů for bis auf das haillig land vnd al 6 tag ain dugaten vir die speis vnd wan ich von dem hailligen land kem, wolt ich dan wider auf das schef, so sol ich jm geben von dem hailligen land bis gen Madun 6 dugaten fir die für vnd auch al 6 tag ain dugaten fir die speis, desgleichen von Madun gen Fenedig 6 dugatten zů for vnd alle 6 tag fir speis wer ich von Madun mit jm gefaren. (Bl. 85) Antuino Korini hies der patrun. Item ich kam auf daz mer zum ersten adỹ 2 delunio anno 1444 vnd bin von seinem schef vnd vf seiner speis gangen adỹ 18 del ocktoberis vnd 11 tag bin ich auf dem hailligen land gewessen, daz gat mir darin ab, daz rechen wir fir ain perschon all 6 tag ain dugaten fir speis vnd 10 dugaten traff vnser aim an zů für. Item also gewan ich ain patrun, der haist Nicola Destella. da war ich mit im vber ain daz er mich fürt gen Fenedig vnd gab jm al achtag ain dugaten fir die fur fir vnser ainem vnd für von Madun an aller hailligen abent morgen adỹ 31 del octover. Item am freitag for aller hailligen tag kom mir gen Madun, daz die grosz galea der katalan ertrunchen wer jn der wochen vor sant Laucas tag, die zu Rodis was gewessen jn dem krieg vnd sagten das xxvij ritter dar auf ertruncken weren vnd der kastelau ain potestatat an ander wolck, vad in ainer kisten solt ol (ob?) xij M guldin wert sin gewessen in gold vnd an gestain, vnd kam ainer gen Madun, der da von komen wasz mit der parcken, der sagt es firwar vnd sagt von grossem jamer vnd laid: got hab ir aller sell! Item die mer von Rodis sind also, als ich von danen schied, es wern die hoden auf dem mer vnd zugen da vmb auf dem mer vnd kemen gen Rodis jn dem augst vnd lagen da bis octover, da schieden si sich vnd schuofen si nit vil von den gnaden gocz; da beschach jn auch nit, als fil als ich jn gund hett; dan auf den tag, als wir gen Madun kamen, da kam ain schef mit vns jn die pund, daz kam von Alexandria, die saget vnsz die mer, dan es waz darnach mit vaz gefaren, da die armad kamen, dan er sagt vns also, wie die morn mamellocken hetten zů gesant dem soldan, er solt jn mer folck senden, vnd daz waz war, dan wir westen die mer jn Sorria, daz si vmb volck geschriben hetten dem soldan. also sant der soldan ij M hoden gen Alexandria die solten jn zů hilf kumen

Archiv f. n. Sprachen. XL.

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vnd also si berait warn zů farn gen Rodis, do kam die armat der hoden von Rodis gefarn jn die port gen Allexandria vnd sagten, daz si hetten grosz schaden getan zů Rodis doch sagt der es wanet bey 500 hoden vsz beliben, die erschlagen vnd erschossen warn worden, vnd auch ander (Bl. 85') pestenlencz dot warren der mertol der armaden haiden ist vnde viij M gewessen vnd nit mer, do wand ich, da ich von Rodis schied, es weren ob vi M manen da vnd me, die da al gût zů der wer werren, vnd mer guter schef; dan die hoden hetten sich der armad gancz verwegen, sy wurd erprochen von denen von Rodis; daz ist nit beschechen als der; auch saget er vns zů Madun mer, der soldan wolt auf daz jar mer ain armad dahin senden vnd vérmont, er woltie Rodis erprechen; dar for behiet si got. Item die mer von den dircken, die wosz ich also auf dem schef, da ich von Madun für, daz kom von Negergrapunt geschaiden waren adj 16 dellocktober vnd sagten, daz ander nacht dar for zu Gallean gen Negergrapun werend kumen, daz ist 400 meil von Madun von dem streit, hetten jm gesagt, das si jemez hetten geschaft dan der king von Polla wer noch nit kumen jn zu hilf vnd si hetten grosen mangel an spcis vnd an tranck vnd wolten da speis nemen jn vnd dem ander scheffen ain tail, das ist vmb Kallipiely 250 mei gen Negergrapun, da die galleian vnd die fustetten ligen vnd sagtten, daz sy daz wasser jn hetten mit gewalt; aber auf daz land dorsten sy nit; dan der durcken wer zevil; doch hetten sy gesagt wie der king von Polla vber die donen wer komen mit groszem folck vnd sagent, daz jn prief komen wer, si solten jn die weil nit lang laszen sein, er wolt bald da sein der sum des folcks, daz mit jm zug zu ros vnd zů fůs solten hundert dausend vnd sibenczig dausent man, vnd die gallea sagten, si hoften, alsbald der king kem, si wolten Kalliepeli gwinen mit der hilf gocz vnd sagten auch, daz der durckisch kaisser noch grosz folck het. Item die zil von den schefen, da zů erst der papst, vnser hailliger vatter, hat 4 vnd der herzog von Bacguin hat 8 gallean vnd 2 von Rogus vnd 6 von Vanedig, 4 von Kandy vnd 2 von Negergrapun vnd 6 von Konstanttinopel vnd by 6 fuosten daz lauter by 32 gallean vnd bi 60 oder bi 18 frusten da selben sein, das trift 48 siegel, das ist gesagt ady 15 octover 1444. München. Dr. A. Birlinger.

Zur volksthümlichen Kanzelberedsamkeit

des 17. und 18. Jahrhunderts.

I.

Inhalt der Predig so Herr Pfarrer von Saurlach am heil. Barthilmätag im J. 1727 zu Faistenhar gethan.

Wunderlich ist Gott in seinen Werkhen, diesen erhöchet er, jenen ernidriget er. Dann, wer hette ihnn eingebildtet, dass ich noch einen Schinder solte abgeben. Ich fürwahr hette es meinen Lebtag nit geglaubt. Aber es muss halt doch sein. Weilen ich es heunt acht Täg hab versprochen, so will ich an ietzo die Sau lebendig schindten. Ihr aber, auserwälte Zuhörer, werdet vielleicht vermeinen, es werdte alles über die H. Jäger gehen und auf die alleinig meine ganze Predig gericht seyn. Nein, nein, ich bin selber schon so gescheidt, und weiss gar wohl, was sich auf die Cantzel schickht oder nit. Doch aber bekenne ich frey, dass ich lieber einen Schinder als Schergen wollt abgeben, dann warumb? Die Ursach ist dise: ein Scherg, der kann durch seine Ungerechtigkeiten, List und Betrug, durch Hintergehung seiner Obrigkheit, durch Ansichziehung fremder Güeter und was noch mehr ist [wie ich selbst nit weit von Holzkirchen einen kenne] den Himmel verscherzen und der Hölle zueeilen, dergleichen Gelegenheiten aber zur Sündt und Verdamnus keineswegs bei einem Schinder können gefunden

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* Aus dem cgm. 3805, f. 69-72. (München.)

werden. Ist also nit vil auf jene Jäger zu halten, die es alles mit den Schergen haben, und seind solche eben nichts nutz und solche Schelmen als sie selbst. Ich rede zwar dieses nit von allen, sehe auch keinen gegenwärtig, der mit denen Schergen bekhannt und Gemeinschaft habe. Ich weiss es und muess es jedermann bekennen, dass unter denen H. Jägern auch die ehrlichsten, bräfsten und höflichsten Leut seind, dann ich kenne selbst einen, dem es der Scherg zugebracht, und er hat von ihm nit getrunkhen, ja er ihm es nit einmal gesegnet und auf solche Leut ist was zu halten, nit aber auf jene, die allen ihren Handel und Wandel mit den Schergen haben und nichts anders suchen, als andere zu unterdrücken und umb ihr Ehr und Guet zu bringen. Ja die H. Jäger, die haben schon vermeint, sie haben mich neulich schon halben Theil an dem Galgen, haben mir meinen Knecht hinweg genommen und als wie einen Schelmen und Dieb auf ein armen Sünder Wägl gesetzt. Ist denn das auch ein Manier? Seind dise auch bräfe Leut? Ich hab mein Fäckhl*) offentlich, und hab mir auch von niemandt geforchten, bei dem Knecht fortgeschickt; und sie seind da und nehmen mir den Knecht fort nach München in das Zuchthaus. Ich hette gleichwohl vermeint, man hette einen grösseren Respect auf die Geistlichkeit, und mich befragt, wo und wie ich mein Fäckhl bekommen: ich hette auch schon noch ein guetes Glas Wein in dem Keller gehabt: aber Gott sey es gedankht, ich habe noch schon bräfe und guete Leut angetroffen, die mir aus diser Noth geholfen. Ihre hochgräfliche Gnaden Excellenz Herr von Rechberg, Obrist Jägermeister [Gott vergelt es Ihnen] haben gleich auf mein erstes Schreiben und Guetsprechen den Knecht von dem Zuchthaus befreyet und nacher Haus zurückhgeschickhet. Aber damit ich einmal auf mein Versprechen komme und die H. Stadt-Jäger in ihrer vorgenommenen Jagd nit lang verhindere, will ich anjetzo die Sau angreifen, und mein Sach ganz kurz machen. Und zwar durch die Sau, so ich versprochen lebendig zu schinden, verstehe ich nichts anders als die Ehrabschneidung. Diese ist ein so wilde und grausame Schwein, welche mit ihrem Rüessl also unmenschlich herumb

*) Wildschwein.

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