raz-ná- in Old English throw light on the question of the original existence of free accent in a-stems? The answer is: No. If Osthoff, Kluge, etc. are right, we may explain the rás-na- seen in OE. ræsn as the accusative, and the raz-náin Go. razn, OE. arn and ren, as the locative (Morph. Unt., II. 12 etc., Paul's Grundriss2, I. 456). But if Hirt, Streitberg, etc. are right, the form *raz-ná- may be explained as having arisen in the second member of compounds (Indogerm. Accent, p. 258 f., Urgerm. Gram. p. 197). That this word was frequently used in such compounds is certain. In fact, in a similar way, a reduction of arn to -ern took place in Old English in such cases, thus hord + ærn > hordern etc. (Sievers § 43, 3). = It is well known that the stem ras seen in these words is also found in *ras-tō- Go. rasta, Ger. rast, etc., and in *ras-ti- OE. rest. The same stem in the form las, appears also in Skt. las 'play', 'give one's self up to pleasure', Lat. lascivus 'playful', 'wanton', lar (< las) 'home', 'house', 'household god' (Vaniček, Gr. und Lat. Eti. Wörterbuch, p. 769). Of course, this ras las is only an s-extension of the root ra la, just as ram is an m-extension of it, cf. Skt. ram 'take pleasure in', 'take one's ease', 'rest', 'stop', Gr. -peu-la ‘rest', vo-λɛμ-és 'without stopping'. It is generally assumed (cf. Fick, Vaniček, etc.) that the original meaning of the root ra la is 'to stop'. This is an error: the primitive meaning is clearly 'be happy', 'amuse one's self', and from this simple notion branches out into: (1) play, not work, (a) rest, stop. (b) resting place, home, house. (2) be wanton, desire, long for, etc. The ultimate origin of the root is to be sought in the root ra la 'to sound', found in countless words imitative of the human voice (cf. Vaniček, p. 771 etc.), and to this day the usual form of wordless song in all parts of the world (t)ra-la-la-la-la-la-la. And here, perhaps, we find an illustration of that form of speech-origin that Jespersen advocates in his refreshing book Progress in Language. ANN ARBOR, March 1901. GEORGE HEMPL. ZWEI EBEN VERSTORBENE ANGLIKANISCHE BISCHÖFE UND HISTORIKER. I. Mandell Creighton. Nur wenige persönlichkeiten des öffentlichen lebens, vielleicht noch weniger fachgelehrte im heutigen britischen reiche gehören, sei es mit wort oder schrift ihres berufs, sei es durch handhabung der feder, die sie nebenbei ausüben, der litteratur an. Ja, seltsam, englische geschichtsforscher und sogar geschichtsschreiber der gegenwart haben durch ihre veröffentlichungen weder in der lesewelt ihres vaterlands, noch gar auf dem europäischen festlande namen und ruf erlangt, der sich mit der berühmtheit von vertretern anderer, litterarischer wirksamkeit weit mehr entrückten gelehrten fächer nur annähernd messen könnte. Ein allerseits anerkannter historiker, der bei den fachleuten ebenso hohes ansehen genoss wie in weiten kreisen geschichtsfreundlicher leser, im auslande als geschichtsschreiber wie in England als führende gestalt der 'church of England', war dr. Mandell Creighton, der am 14. Januar 1901 verstorbene (anglikanische) bischof von London. Am festesten sitzt sein andenken zweifellos durch seine geschichtlichen darstellungen für die breitesten schichten der bevölkerung: so ist es angebracht, ihm hier eine kurze erinnerung und würdigung zu widmen. Mandell Creighton war am 5. Juli 1843 zu Carlisle geboren. Er studierte zu Oxford vornehmlich theologie und geschichte, wurde 1866 lehrer der letzteren daselbst, 1875 pfarrer zu Embleton (Northumberland), 1879 dekan in Alnwick, 1882 kanonikus in Newcastle, 1884 professor der kirchengeschichte in Cambridge, 1885 kanonicus in Worcester, 1891 bischof von Peterborough. Diese daten liefert der artikel über Creighton in der neuesten, fünften auflage von Meyer's Conversationslexikon s. v. Sie können aber in den jahresziffern nicht völlig stimmen, da Creighton, wie verlässliche berichterstatter angeben, unmittelbar vom Cambridger lehrstuhl auf den Londoner bischofssitz gelangt ist, und diese letztere wichtige staffel in seiner amtlichen laufbahn fällt ins jahr 1896. Jedoch kommt im ganzen wenig darauf an; es genügt zu hören, dass er der englischen hochkirche in theorie und praxis eifrig gedient, sowie als akademischer dozent der kirchengeschichte einen posten obersten ranges erlangt hat, wie innerhalb der staatskirchlichen hierarchie. Seinen in letzterer und im staatsorganismus wichtigen platz als bischof der britischen reichsmetropole hat er musterhaft ausgefüllt. Der 'bishop of London' spielt seit jahrhunderten in der innern politik des königreichs eine zwar nicht fest umgrenzte, aber trotzdem hochwichtige rolle, direkt neben dem primas, dem erzbischof von Canterbury, und auch die energie der beiden bisherigen römisch-katholischen erzbischöfe von Westminster" d. h. der katholischen gemeinde Londons, der kardinäle Manning und Vaughan, hat der stellung, der bedeutung des anglikanischen bistums London kaum eintrag gethan. Man denke ans mittelalter zurück und blättre in Shakespeare's königsdramen beim personenregister, bei feierlichen aufzügen und bei mancher staatsaktion in der periode der Lancaster- und York-monarchen: oft genug schreitet da der bischof von London, damals allerdings natürlich noch katholisch, als einer der obersten chargen und staatswürdenträger über die bühne. So blieb es bis in die neuzeit. Die weihepredigt bei der krönung der königin Victoria im jahre 1837 hielt der Londoner kirchenfürst, und jetzt bei ihrem leichenbegängnisse hätte der inhaber dieser altehrwürdigen religiösen stelle in vorderster reihe funktioniert, wenn er eben nicht unmittelbar vorher hingeschieden wäre. In dem Londoner bischof dr. Creighton verliert die 'high church' eines ihrer fähigsten häupter. Als er vor über vier jahren die schwierige verwaltung der grossen Londoner diözese übernahm, mochte er ahnen, wie sehr diese seine zeit und thatkraft beanspruchen würde, und so verzichtete er, wie der bischof von Oxford Stubbs, „der not gehorchend, nicht dem : eigenen trieb", auf die regelrechte fortführung der geschichtlichen studien die thätigkeit des geschichtsschreibers war eben unvereinbar mit der eines geistlichen oberhirten. Allerdings, was die wissenschaft damit einbüsste, eroberte die kirche. Wir bedienen uns für die darlegung der bezüglichen verhältnisse der sachverständigen auslassungen in dem etwas abseits gedruckten, nun in seinem versteck verwehten augenblicksartikel des Londoner berichterstatters K. der (Münchner) „Allgemeinen Zeitung" vom 18. Januar 1901, s. 3, s. v. 'Grossbritannien'. "Obwohl dr. Creighton nicht imstande war, in einer zeit heftigen kirchenstreites allen parteien zu gefallen, so gelang es ihm doch, das gleichgewicht zwischen ritualisten und anti-ritualisten aufrecht zu erhalten und sich dabei die sympathie beider parteien zu bewahren. Er bekundete während der hitze des kampfes vollste ruhe und umsicht, und während viele der übrigen bischöfe voreilig dreinschlugen, wartete er vorsichtig die zeit ab. Er war der ansicht, dass es weiser sei, einzelne individuelle fälle herauszugreifen und mit bezug auf diese einen ausgleich herbeizuführen, als durch öffentliche reden und angriffe den wechselseitigen groll der parteien zu vermehren. Dieses verfahren erwies sich thatsächlich als das richtigste. In keiner diözese verlief der streit für beide teile in so ruhiger weise wie in London. Die ritualistischen geistlichen waren gezwungen, zugeständnisse zu machen, aber sie wurden von dr. Creighton so geschickt „behandelt", dass sie sich nicht verletzt fühlten. Auf der anderen seite waren die anti-ritualistischen protestanten, mit ausnahme einiger fanatiker, nicht imstande, zu behaupten, dass ihren beschwerden kein gehör gegeben worden sei. Darüber kann kaum ein zweifel sein, dass es ohne das vermittelnde verhalten dr. Creightons zu einer wirklichen krisis in der kirche von England gekommen wäre, d. h. es hätte eine spaltung zwischen den beiden grossen parteien stattgefunden, die ritualisten hätten sich von der anglikanischen kirche losgesagt und hätten möglicherweise eine noch weitere annäherung an die römisch-katholische kirche gesucht. Wenn die beiden und wie es parteien einander jetzt besser verstehen Die im vorstehenden passus skizzierte amtliche wirksamkeit musste natürlich Creighton's beschränkte musse aus den geschichtlichen studien und gar erst deren litterarischer verwertung ausspannen. Nicht wunderbar, wie der emsige, rastlose gelehrte noch gar nicht abgenutzt in den mühsamen dienst hoher geistlicher pflicht hineinkam. In kirchenhistorischen untersuchungen selbständig verfahrend, verdient er hier das vollste lob der geschichtsforschung, das ihm aber teilweise vorenthalten worden ist. Ist es doch er gewesen, der die divergierenden triebe zuerst zu einem journalistischen fachorgan grossen stils nach deutsch-wissenschaftlichem zuschnitte unter einen hut brachte: 1886 rief Creighton die führende geschichtswissenschaftliche zeitschrift in England, die „English Historical Review", ins leben und hat sie dann bis 1891 selbst redigiert, worauf er sie ruhig andern händen überlassen konnte. Wie bei den echten forschern wegen seiner gründlichkeit, sichern auffassungs- und reproduktionsweise angesehen, so war der gediegen gebildete, geistvolle und als historiker wie als stilist vortreffliche schriftsteller, als der uns Creighton hier in erstem grade interessieren muss, bei den schichten der bevölkerung beliebt, die lust, gelegenheit, anreiz haben, allgemein zugängliche darstellungen aus der nationalen geschichte zu lesen. Creighton besass in hervorragendem masse das talent, für den gelehrten wie für den laien zu schreiben. Wie der forscher an ihm sorgfalt in der ausnutzung und kritik der |