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und des grolles gegen Abbey verstärkend, noch einleitet mit folgendem 'The following letter written by Mr. Abbey to Mr. Taylor the publisher, under April 18, 1821, soon after the news of Keats's death reached England, speaks for itself. The letter is from Woodhouse MSS. B.' 'Sir, I beg pardon for not replying to your favor of the 30th ult. respecting the late Mr. Ino. Keats. I am obliged by your note, but he having with-drawn himself from my controul, and acted contrary to my advice, I cannot interfere with his affairs.'

Dass es zwischen George und Abbey nicht an herzlichkeit fehlte, ergab der brief vom Jan. 1820 (s. s. 141) an Fanny. Am 7. Jan. 1822, nach dem tode Johns, schreibt er an sie: 'It leaves me your natural Guardian and if circumstances should throw you from under the protection of that good Man Mr. Abbey, I have a happy and cheerful home to make you comfortable' (s. IV 395 f.). An Abbey schreibt George die nachricht von der geburt seiner tochter und lässt dies durch ihn erst seinen geschwistern mitteilen (s. brief an Fanny, 16. Juni 1819). Dass es Fanny bei Abbey's körperlich gut geht, bezeugt Keats selbst, s. III XLIX und IV 6. Auch zwischen ihm und Abbey scheint es anfangs an herzlichkeit nicht gemangelt zu haben. Im sommer 1818 lässt er durch Fanny die ganze familie grüssen, was er mit herbst infolge, wie es scheint, der beginnenden klagen der schwester für immer unterlässt. Im Febr. 1819 aber schreibt er an George: 'I have had a little business with Mr. Abbey; from time to time he has behaved to me with a little brusquerie; this hurt me a little, especially when I knew him to be the only man in England who dared to say a thing to me I did not approve of, without its being resented, or, at least, noticed; so I wrote him about it, and have made an alteration in my favor' (s. III 275). Dies räumt Abbey doch eine ausnahmestellung ein, die durchaus gerechtfertigt ist, wenn man bedenkt, welcher grossen und schwierigen aufgabe sich dieser mann unterzog, da er die sorge für die leidenschaftlichen, stolzen und wenig lenksamen kinder übernahm. Um Fannys sache willen verbohrt sich Keats freilich immer tiefer in seine ungerechtigkeit und sein vorurteil. Wie ungerecht seine sache war, beweist er selbst durch eingeständnisse aus sommer und herbst 1819, einer zeit, da er sich körperlich und geistig wohler befand und in der sein urteil sicher richtiger

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und freier ist, als in den tagen der dumpfen niedergeschlagenheit, der wir nach herbst 1818 fast fortwährend begegnen. 'Some correspondence I have had with Mr. A. about George's affairs and I must confess he has behaved very kindly to me as far as the wording of his letter went' (an Fanny, 18. Sept. 1819). An George, 19. Sept.: 'Mr. A. behaved extremely well do me, appointed Monday evening at 7 to meet me, and observed that he should drink tea at that hour. I gave him the enclosed note and showed him the last leaf of yours to me. He really appeared anxious about it; promised he would forward your money as quickly as possible' (s. IV 4), und gleich darauf: 'He [Abbey] seems anxious about me', und er gesteht, dass man in diesen kreisen, die er stets als ihm feindlich betrachtete, doch eine ganz gute meinung von ihm haben müsse: 'I do think I must be well spoken of among sets, for Hodgkinson [ein teilhaber Abbey's?] is more than polite.' Dies hindert ihn freilich nicht, zu anderen zeiten gegen Hodgkinson seine ganze leidenschaft wüten zu lassen, so III 303 (Fanny, 9. Juni 1819: 'If any one deserves to be put to his shifts it is that Hodgkinson'; an Fanny, 29, Sept. 1819: 'Hodgkinson, whose name I cannot bear to write', und am deutlichsten 6. Juli 1820 an Fanny: 'No one can regret Mr. Hodgkinson's ill fortune: I must own illness has not made such a Saint of me as to prevent my rejoicing at his reverse.' Mit zunehmender krankheit trübt sich sein selten klares urteil immer mehr und schon am 14. Febr. 1820 schreibt er seiner schwester: 'I am vexed that Mr. Abbey will not allow you pocket money sufficient. He has not behaved well By detaining money from me and George when we most wanted it he has increased our expences. In consequence of such delay George was obliged to take his voyage to England which will be £150 out of his pocket. I enclose you a note.' (Zugleich sei dies eine rechtfertigung für Abbey, wenn er es nicht gern sah, dass Keats seine schwester allzu oft besuchte oder ihr schrieb.) Glücklicherweise können wir hier Keats mit seinen eigenen worten lügen strafen. Im sommer 1819 drohte eine tante von Keats mit einer gerichtlichen klage, weil Abbey seine vormundschaft vernachlässigt habe. Keats schreibt darüber an George: ... a chancery suit that you have been kept from the receipt of monies and myself deprived of any

wenn

bei jenem

help from Abbey' (III cv). Ueber dieselbe sache schreibt er am 17. Juni 1819 an Haydon: 'Now in a case of defeat Abbey will be very undeservedly in the wrong box.' Er kann deshalb eben nicht Abbey wieder um geld angehen (um es Haydon zu leihen), ja, wenn der prozess verloren würde, so müsse er Abbey, was er dann noch besitze, als entschädigung überlassen. ('I must in conscience make over to him what little he may have remaining.") Und in direktem widerspruch zu seiner klage sagt er im Sept. 1819 (an George): 'What he [Abbey] can send you will not be a sufficient capital to ensure you any command in America. What he has of mine I nearly anticipated by debts.' Glänzender kann Abbey nicht gerechtfertigt werden, und es bleibt für uns wir denn nun einmal darüber auskunft verlangen schönen urteil von George, das, wie wir sahen, Keats selbst trotz aller verbitterung bestätigen musste: 'He [Abbey] is attentive in his commerce with his fellows in all essentials. He observes with pleasure the pleasure communicated to others.' (Brief an Fanny, 30. Jan. 1820, s. IV 392). Dass für John dieser mann, an den er sich immer in solch hässlichen, unangenehmen geldgeschäften wenden musste, a priori ein gewisses ärgernis bot, ist keine frage. Mit seiner person verknüpfte sich die reale, so wenig freundliche seite seines daseins. Aber das schlimmste, was er in geldangelegenheiten gegen Abbey vorbringen kann, ist 'alertness and suspicion' (s. 13. April 1819 an Haydon), wodurch er in der verfügung über geldmittel gehindert werde; er fügt aber gleich hinzu, dass die hauptschwierigkeit in diesem augenblick doch anderswo liege. In einer feinen und sarkastischen schilderung seiner bekannten, die er im Jan. 1820 seiner schwägerin in Amerika entwirft, nennt er unter den drei witzlosen ('people of no wit at all') Abbey an erster d. h. noch bester stelle. Er charakterisiert ihn damit: "The foolishest makes you yawn - I bear him

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gruel he is inspired by Jack of the Clock also ein thörichter, langweiliger pedant, mit dem man aber doch noch auskommen kann. (Wie schlecht es den beiden andern, Brown und Clarke, hier geht, sehe man unter den betreffenden abschnitten dieser arbeit). Von dem noch vorhandenen vermögen (s. Colvin s. 227 f.), von dem die geschwister erst nach dem tode Johns etwas erfuhren, hat wohl auch Abbey nichts gewusst,

und wir haben kein recht, Abbey deshalb einen solchen vorwurf zu machen, wie man ihn aus dem ‘unskilfully' bei Colvin s. 17 folgern muss, zumal da in dem ganzen material, zu dem so viele Abbey unfreundliche elemente beigesteuert haben (die freunde von Keats konnten ihn auch nicht leiden, s. oben Brown und Taylor), sich nicht die geringste derartige beschuldigung findet. Dass es schliesslich zwischen beiden zum bruch kam, kann uns nicht wundern. Abbey hatte dem jungen, von jedem klingenden erfolg verlassenen dichter, wiederholt und dringend geraten, sich nach einem passenden und praktischen berufe umzusehen, er wolle ihm gerne in jeder beziehung behilflich sein. Dass er es freilich ablehnte, den dichter in sein eigenes geschäft aufzunehmen (s. Fanny, 20. Dez. 1819), gebot der vorteil beider; Keats, der sich so schwer fügen konnte, hätte bei Abbey, mit dem er doch intimer stand, sich von der notwendigkeit des unterordnens am schwersten überzeugen können. Als die not immer grösser wurde, war Keats fest entschlossen, dem rate des vormunds zu folgen, aber seine freunde, und vor allem Brown, brachten ihn immer wieder davon ab. Dass nun Abbey an Taylor, einen jener freunde, die er für das verderben des dichters hauptsächlich verantwortlich machen musste, nicht ein sehr herzliches und ausführliches schreiben. schickte, ist doch mehr wie verständlich, und wenn Colvin sich diese sachlage überlegt hätte, würde er, wie wir überzeugt sind', den gefühllosen 'responsible tea-dealer' Abbey nicht als folie für den 'young brilliant spirit' des dichters benutzt s. 17 und durch die kritiklose anmerkung s. 222 diese ansicht noch scheinbar gerechtfertigt haben.

Sinnlichkeit:

a) Verhältnis zum weiblichen geschlecht. Ueber die schwierigkeit, dem charakter von Keats ganz gerecht zu werden, spricht sich Rossetti s. 129 sehr verständig

aus.

Er findet dieselbe einerseits begründet in der jugend des dichters, die alles auf dem halben weg der entwicklung liess, und sodann meint er: 'Another gravely deflecting force in our estimation of the character of Keats consists in the fact that what we really care for in him is his poetry. We admire his poetry, and condole his inequitable treatment, and his hard and premature fate, and are disposed to see his life in the

light of his verse and his sufferings. Hence arises à facile and perhaps rapid enthusiasm, with an inclination to praise through thick and thin, or to ignore such points as may not be susceptible of praise. The sympathetic biographer is a very pleasant fellow; but the truthful biographer also has something to say for himself in the long run. I aspire to the part of the truthful biographer duly sympathetic.' Hiergegen habe ich nur einzuwenden, dass der auf kosten der wahrheit sympathisierende kritiker mir unter keinen umständen eine erfreuliche erscheinung ist, und dann, dass auch bei Rossetti selbst das gefühl die wahrheit schliesslich doch öfters überrannt hat, was die folgenden abschnitte deutlich machen werden.

Man hat in der bisherigen kritik allgemein die stark sinnliche natur unseres dichters anerkannt (s. Arnold, Ward IV 428). Indem man aber gleich im anfang dies schnelle zugeständnis machte, glaubte man nachher um so mehr berechtigt zu sein in seinem leben allein nach zügen von 'character and virtue' zu suchen. Man fragte nicht, wie eigentlich das verhältnis dieser beiden charakterseiten sei, welche vorherrsche, und ob nicht beide im innigsten zusammenhang ständen. Man sah nur das gute, schöne, glänzende, und die deutlichsten angaben von der andern seite verstand man entweder zu übersehen oder sie als unbedeutend hinzustellen oder gar wie Arnold s.428 mit verachtung schon die blosse möglichkeit ihrer wahrheit zurückzuweisen. Diese kritik ist mit sich selbst in widerspruch. Wenn die sinnlichkeit wirklich so gross bei Keats ('the eminency of the quality of sensuousness' sagt Arnold) und wenn sie in den dichtungen 'abundant' und 'enchantingly' sich findet, so müssen wir, wenn wir überhaupt versuchen, leben und dichtung, künstler und mensch d. h. charakter zu schildern, auch damit uns abfinden, denn man dichtet, wie man lebt, und lebt, wie man dichtet, künstler und mensch sind eine person und Goldsmith beweist nicht das gegenteil. Lord Houghton lässt mit seiner auffassung den dichter sich stets im massvollen bewegen: 'He thought that in the winter of 1817-18 the poet had indulged somewhat 'in that dissipation which is the natural outlet for the young energies of ardent temperaments'; but he held that it all amounted to no more than 'a little too much rollicking' (s. Rossetti s. 132). Rossetti selbst ist argwöhnischer: 'medical

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