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wenn der mittelvokal erhalten ist, so lyueden, seruiden, leerneden, contynueden 18. Capgrave gebraucht auffallender weise niemals mehr die vollen formen; auch in den Londoner urkunden sind sie weit seltener als beim starken verbum; schon in den ältesten schriftstücken überwiegt -e (Morsbach 147 f.). Etwas häufiger als bei der starken flexion ist -en in den Paston Letters, aber auch hier nur bei MP (maden I 81, haddyn u. ä., zedyn, seydyn 110, 111, seydyn III 431 neben vielen beispielen für -e), ganz vereinzelt ist seydyn Norf. I 195. Bei Caxton erscheint -en wieder verhältnismässig oft. RF bietet cryden 27 u. ö., desireden 33, gapeden 98, sayden 31 u. Ö., gegenüber etwa 30 präteritis auf -e ohne mittelvokal.

Partizipium präteriti.

(§ 306) In der Bibel endigt das pz. pt. der zweisilbigen, konsonantisch auslautenden stämme auf -en und -e; die einzelnen handschriften weichen hier stark von einander ab. In K1 ist -en bei weitem das gewöhnliche; -e findet sich in rise Ezech. XXXV 13, sowe Hos. X 13, blowe Mal. I 13 und wenigen anderen fällen. In K2 sind beide endungen etwa gleich häufig (im Lukas und Johannes -e etwas zahlreicher), z. b. takun Luk. IX 16, take Luk. X 43, knowen Joh. XIV 7, knowe Joh. XVI 3, getun 2 Kor. IV 1, gete 1 Tim. IV 6. In M dagegen ist -e das gewöhnliche; weit seltener ist -en, z. b. zouun 1 Joh. V 16 u. ö., bigeten 1 Joh. IV 9, fallen Offenb. XVII 10. In A, wo allerdings die belege nicht sehr häufig sind, überwiegt -en; -e erscheint in wonne Ezech. XXVIII 4, bitake XXXI 11, forgete XXII 12. In der jüngeren fassung ist die hälfte aller verba mit beiden endungen belegt. Eine (nördliche) tendenz, -n nach nasal stets zu apokopieren, lässt sich in keiner handschrift nachweisen. Die einsilbigen, vokalisch auslautenden verben werden in der älteren fassung verschieden behandelt. Stets erhalten ist das -n in seen (adj. ursprungs) Baruch III 22, Ezech. XVI 50, Gal. II 6 u. oft, stets abgefallen in be Obdj. 5, Luk. X 36, Apg. XXVII 21 u. ö., gleich häufig sind gon Matth. II 13, Luk. VII 24 und go 1 Makk. XII 27, Apg. XIII 13, don Luk. II 48, 1 Tim. V 11 u. ö. und do Joh. V 29, 2 Kor. XI 7 u. ö. In der jüngeren fassung erscheint gleichfalls nur be Apg. XXVII 21 u. ö., doch goon Matth. II 13 neben go Luk.

VII 24, 1 Makk. XII 27; do Luk. II 48 u. ö. ist entschieden häufiger als don Joh. XV 7 u. ö.

(§ 307) Bei Pecock sind ebenfalls die meisten zweisilbigen partizipia mit und ohne -n zu belegen. Doch heisst es fast stets bounde 18, 43, 110, founde 7, 19, 48 u. oft, vndirstonde 8, 26, 27 u. oft, kunne 25, 101, 129, wonne 149, come 76, 77, 91 u. oft, nur selten bounden 18, 110, 494, founden 17; kunnen 15, 16, sungun 200. Wie bei Wycliffe erscheint nur seen 14, 99 u. oft, be 14, 29 u. oft, doon 8, 14 u. oft, do 1, 65 u. ö.

(§ 308) Bei Chaucer ist nach t. Br. § 196 das -n oft abgeworfen. Aus den reimindices Cromie und Marshall - Porter ergiebt sich noch, dass die volle endung im versauslaut oft erhalten ist, jedoch fast nur bei ursprünglich kurzsilbigen stämmen, vgl. taken, shapen, writen, byden, getyn, smetyn, dreuyn, yeuen, broken, wreken, eten (auch oft -e): dagegen heisst es stets falle, bete (bis auf je ein betyn, foldyn im Troilus), holde, songe, spronge, bounde, founde, blowe, knowe - auch stets bigonne, come, so dass in nördlicher weise nie en nach nasal steht. Von einsilbigen erscheinen do, go, bee und die entsprechenden vollen formen, stets seen. Bei Hoccleve und Lydgate ist in der behandlung der einsilbigen wörter ein unterschied nicht zu bemerken; Bokenam hat auch see pz. : me I 938, ebs. IX 836, XIII 1140. In den übrigen werken der Chaucerschule werden die n-formen auffallend bevorzugt. Nur der Gen. hat häufig be (: me 6311), doo (: twoo 6828 usw.), goo (: moo 6781), in den übrigen dichtungen findet sich nur gelegentlich einmal be (: se inf. : parde FIL 44, ebs. 309, : charite Nun 265), see (: mortalitee Wade 2245), doo (: moo: also Wade 1409), ago (: so Ass. L. 531 a). Dieselbe tendenz zeigt sich bei den volkstümlichen dichtern; see kommt überhaupt nicht vor, wenn nicht sey: cry Beryn 3079 darauf deutet.

(§ 309) Capgrave hat doppelformen wie Chaucer, in Kath. been (: qween II 1200 usw.), gon (: ston III 107 usw.), doone (:oone II 1169 usw.), iseen (: queen IV 479 usw.); be (: thre IV 1671 usw.), goo (: soo I 954 usw.), do (: so I 161 usw.). In Chr. überwiegen die apokopierten partizipia (-en : -e = 1:22); an beispielen vgl. begunne 150 u. ö., bownde 150 u. ö., chose 225, come 2 u. oft, songe 65 u. ö., aber auch dronchin 225 u. ö., hangen 190 u. ö., songen 97. Von einsilbigen erscheinen don 208, 227, 265, do 1 u. oft, go 92 u. ö., be 1, 44.

(§ 310) In den ältesten Londoner privaturkunden überwiegt e; en dringt langsam vor, um etwa seit 1420, also auch in den meisten staats- und parlamentsurkunden, regel zu werden. Von den einsilbigen schwankt be(n); don ist überall häufiger als do (Morsbach 142 f., 149 f.). Gegen ende des 15. jahrhunderts überwiegt -en noch mehr; gegenüber 17 partizipien auf -n (darunter auch commen R 12, bounden 50, understanden 76, founden 80) erscheinen mit -e nur bounde 11, come 24, founde 11 u. ö., understande 76 u. ö.; von einsilbigen findet sich nur be 13 u. ö. neben bene 13 u. ö. (usw.) mit apokope. Die Suffolker testamente behandeln das partizipium sehr ungleich. Das erste (1467) hat doppelt so viel -e als -en (darunter je einmal comyn 24; songge 17, bownde 25, öfters fowunde 17 u.ö.), das zweite und vierte (1470, 1482) nur sehr wenige belege, das dritte (1481) 9 -en (kein beispiel mit nasal im stamm) und 4 e (darunter bounde 61, understande 63). Unter den spärlichen belegen für einsilbige pz. erscheinen doo und doon 17, 59 u. ü., stets be 18 u. Ô. Auch in Norfolk sind verschiedenheiten zu beobachten. In N, BL, WL, NL endet das pz. stets auf -en (auch songen, begunnen, founden, comen), in L kommen einige ausnahmen vor (begonne, found neben en-formen, helde); O und Wy, welch letzteres stark nördliches gepräge trägt, zeigen nur begunne (einsilbige pz. sind nicht belegt; Schultz 40 f.). Dagegen hat die spätere, sog. grosse urkunde von Norwich etwa gleich häufig -en und -e (darunter begonne, founde; keine derartigen formen auf -n; vgl. Schultz 40), und die schriftstücke der PL zeigen zwar 8 -en, darunter fowndyn I 189, 468; aber auch fownde I 189, take III 287 u. ö., sunge III 282, yove II 224; bei den einsilbigen doppelformen ohne unterschied: be II 224, do III 288 ben, don I 189. Die verfassung von Worcester hat 13 mal -en, darunter founden 377 u. ö., rongen 401, 3 mal -e, darunter fownde 377 u. ö., stets done 381 u. oft, ben 379 u. ö., be 381 u. ö.

(§ 311) In den Paston Letters (nur die original briefe sind berücksichtigt) ist die endung meist erhalten; doch ist die häufigkeit der apokope bei den einzelnen schreibern sehr verschieden. Bei F sind die -e-formen ziemlich häufig (founde I 418 u. ö., come I 398 u. ö., ronne I 418; aber auch bonden I 93, comyn I 92 u. ö.; begeten I 93, knowen I 398; von einsilbigen ist endungslos nur be I 172, 322); bei Wo sind die

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belege recht spärlich; 1WiP, 2WiP und EP haben bis auf (be)come I 25, II 108, be I 86, II 108) stets die volle endung bewahrt (kein beispiel mit nasal im stamm); MP bedient sich dagegen der verkürzten formen fast ebenso häufig wie der ursprünglichen; auffällig ist stetes come II 203 u. ö., bownde II 185, founde II 202 u. ö., dazu be, ben II 202 u. oft, gone III 24, do ebd. u. ö. 1JP ist der einzige schreiber, der apokope bevorzugt, so holde I 518, dreve, wete I 349, doch getyn I 518; be, do I 332 u. ö., bene I 234. Fast stets ist -en erhalten bei 2JP (auch bonden III 86, comen III 165 u. ö.); ausnahmen sind nur bownde III 86 u. ö., wone III 129; auch die einsilbigen haben bis auf goo (= ne. ago) II 221 stets -n. Ebenso schreibt 3JP -(e)n (kein beispiel für nasal) bis auf bownde III 290, bonde III 68, be III 41 u. ö.

(§ 312) Bei Caxton überwiegen die -en-formen (verhältnis 31). Unter den beispielen sind anzuführen: comen 6 u. oft, come 18 u. ö., wonnen, wonne 8 u. ö., bounden 45 u. ö., bounde 78 u. ö., founden 34 u. ö., founde 14 u. ö. Von den einsilbigen erscheinen endungslos nur do und be (Römstedt 50 f.).

(§ 313) Eine zusammenfassende betrachtung der endung -en zeigt zunächst, dass das -n im allgemeinen am häufigsten im infinitiv, am seltensten im partizipium apokopiert wurde; auch im präteritum ist es recht häufig abgefallen, während es im plur. prs. verhältnismässig oft erhalten ist. Im grossen und ganzen ist die behandlung des -n der des -e analog (vgl. § 155 ff.). Auch zeigt sich ein bestreben, zwischen ind. und konj. plur. zu scheiden; in letzterem modus ist der abfall des -n überall weiter fortgeschritten, als in ersterem; besonders deutlich erscheint diese sonderung bei Pecock.

In manchen punkten scheint die westliche gruppe konservativer zu sein, als die östliche, vgl. die behandlung des plur. prs. und prät. Caxton hat wie bei der apokope des e die ursprünglichen formen in grösserem umfange bewahrt als die etwa gleichzeitigen Londoner und Suffolker urkunden (vgl. infinitiv und präteritum).

(§ 314) Besonders auffällig sind die unterschiede in der behandlung des partizipiums präteriti. In der Oxforder gelehrtensprache schwankt -en und -e überall, wobei einzelne handschriften eine der beiden endungen sichtbar bevorzugen; in London herrscht gegen ende des 14. jahrhunderts -e, um

Anglia. N. F. XII.

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nach hundert jahren fast ganz von -en verdrängt zu werden; in Suffolk zeigt sich in der zeit von 1467-81 dieselbe erscheinung bei unserem geringen material mag dies jedoch zufall sein; in den Norfolker urkunden ist umgekehrt -en im 14. jahrhundert fast allein gebräuchlich, im 15. jahrhundert zeigt sich eine starke minderheit von -e-formen; in Worcester ist um 1467 fast nur -en zu belegen; Caxton steht in diesem punkte den etwa gleichzeitigen urkunden der hauptstadt nahe. Ein versuch, dies auffällige durcheinander zu erklären, kommt über sehr unbestimmte vermutungen nicht hinaus. Erwähnt sei nur, dass sich nur ganz vereinzelt (Margaret Paston, Suffolk 1467?) eine tendenz geltend macht, das pz. in nördlicher weise zu gestalten; nur scheinbar gehört die sonderung von -en und -e bei Chaucer hierher.

Präterito-präsentia und anomala.

(Ueber die ablautformen der prät. prs. ist § 250-265 gehandelt worden.) (§ 315) Ae. witan. An die 3. pers. sing. wird in den Paston Letters bisweilen die endung -eth der übrigen verba gehängt (vgl. die entwicklung von ae. āh) : wo(t)tyth 3JP II (232), III 57, 257, MgP III 295, wateth 2JP III (15), wetyth 2JP III (94), * III (182). Der infinitiv erscheint einmal als wot MP III 124 mit angleichung an den indikativ (der an dieser stelle unmittelbar vorher geht); das präteritum hat gelegentlich den stammvokal des präsens (sing., meist auch plur.) angenommen (Capgrave nur wist 139 u. ö.): wost(e) MP I 109, 112, 179 u. ö., wast 3JP III 155. Einmal lautet das pz. (w-einfluss) wust Norf. I 196. Nach dem prät. gebildet ist der imp. wist Schultz 42. weit, wett statt wot s. § 47, 251.

(§ 316) Ae. cunnan. Pecock bildet ein pz. kunne(n) 15, 25, 129 u. ö., ebs. Caxton conne RF 39.

[ae. unnan. Caxton hat einmal yonned (gönnte) 66, jedoch wohl ndd. ursprungs.]

(§ 317) Ae. magan lautet im inf. stets mowe Ezech. VII 19, Offenb. VI 17, XIII 4, moun (: deuocyoun) Bok. I 773 u. ö., EP III 278. - 2. sing. migte Luk. XVI 2 b. Als pt. erscheint neben mihte auch mohte, vgl. mought fought about Lydgate AG 264, prout (stolz) KOrl. 101, browhte Lon. XV 260, 468, XXI 238, powgth OwM 298, bote Unz. T. 24, mowht PLIII (181).

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