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belege recht spärlich; 1WiP, 2WiP und EP haben bis auf (be)come I 25, II 108, be I 86, II 108) stets die volle endung bewahrt (kein beispiel mit nasal im stamm); MP bedient sich dagegen der verkürzten formen fast ebenso häufig wie der ursprünglichen; auffällig ist stetes come II 203 u. ö., bownde II 185, founde II 202 u. ö., dazu be, ben II 202 u. oft, gone III 24, do ebd. u. ö. 1JP ist der einzige schreiber, der apokope bevorzugt, so holde I 518, dreve, wete I 349, doch getyn I 518; be, do I 332 u. ö., bene I 234. Fast stets ist -en erhalten bei 2JP (auch bonden III 86, comen III 165 u. ö.); ausnahmen sind nur bownde III 86 u. ö., wone III 129; auch die einsilbigen haben bis auf goo (= ne. ago) II 221 stets -n. Ebenso schreibt 3JP -(e)n (kein beispiel für nasal) bis auf bownde III 290, bonde III 68, be III 41 u. ö.

(§ 312) Bei Caxton überwiegen die -en-formen (verhältnis 3 1). Unter den beispielen sind anzuführen: comen 6 u. oft, come 18 u. ö., wonnen, wonne 8 u. ö., bounden 45 u. ö., bounde 78 u. ö., founden 34 u. ö., founde 14 u. ö. Von den einsilbigen erscheinen endungslos nur do und be (Römstedt 50 f.).

(§ 313) Eine zusammenfassende betrachtung der endung -en zeigt zunächst, dass das -n im allgemeinen am häufigsten im infinitiv, am seltensten im partizipium apokopiert wurde; auch im präteritum ist es recht häufig abgefallen, während es im plur. prs. verhältnismässig oft erhalten ist. Im grossen und ganzen ist die behandlung des -n der des -e analog (vgl. § 155 ff.). Auch zeigt sich ein bestreben, zwischen ind. und konj. plur. zu scheiden; in letzterem modus ist der abfall des -n überall weiter fortgeschritten, als in ersterem; besonders deutlich erscheint diese sonderung bei Pecock.

In manchen punkten scheint die westliche gruppe konservativer zu sein, als die östliche, vgl. die behandlung des plur. prs. und prät. Caxton hat wie bei der apokope des e die ursprünglichen formen in grösserem umfange bewahrt als die etwa gleichzeitigen Londoner und Suffolker urkunden (vgl. infinitiv und präteritum).

(§ 314) Besonders auffällig sind die unterschiede in der behandlung des partizipiums präteriti. In der Oxforder gelehrtensprache schwankt -en und -e überall, wobei einzelne handschriften eine der beiden endungen sichtbar bevorzugen; in London herrscht gegen ende des 14. jahrhunderts -e, um

Anglia. N. F. XII.

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nach hundert jahren fast ganz von -en verdrängt zu werden; in Suffolk zeigt sich in der zeit von 1467-81 dieselbe erscheinung - bei unserem geringen material mag dies jedoch zufall sein; in den Norfolker urkunden ist umgekehrt -en im 14. jahrhundert fast allein gebräuchlich, im 15. jahrhundert zeigt sich eine starke minderheit von -e-formen; in Worcester ist um 1467 fast nur -en zu belegen; Caxton steht in diesem punkte den etwa gleichzeitigen urkunden der hauptstadt nahe. Ein versuch, dies auffällige durcheinander zu erklären, kommt über sehr unbestimmte vermutungen nicht hinaus. Erwähnt sei nur, dass sich nur ganz vereinzelt (Margaret Paston, Suffolk 1467?) eine tendenz geltend macht, das pz. in nördlicher weise zu gestalten; nur scheinbar gehört die sonderung von -en und -e bei Chaucer hierher.

Präterito-präsentia und anomala.

(Ueber die ablautformen der prät. prs. ist § 250-265 gehandelt worden.) (§ 315) Ae. witan. An die 3. pers. sing. wird in den Paston Letters bisweilen die endung -eth der übrigen verba gehängt (vgl. die entwicklung von ae. āh) : wo(t)tyth 3JP II (232), III 57, 257, MgP III 295, wateth 2JP III (15), wetyth 2JP III (94), * III (182). Der infinitiv erscheint einmal als wot MP III 124 mit angleichung an den indikativ (der an dieser stelle unmittelbar vorher geht); das präteritum hat gelegentlich den stammvokal des präsens (sing., meist auch plur.) angenommen (Capgrave nur wist 139 u. ö.): wost(e) MP I 109, 112, 179 u. ö., wast 3JP III 155. Einmal lautet das pz. (w-einfluss) wust Norf. I 196. Nach dem prät. gebildet ist der imp. wist Schultz 42. weit, wett statt wot s. § 47, 251.

(§ 316) Ae. cunnan. Pecock bildet ein pz. kunne(n) 15, 25, 129 u. ö., ebs. Caxton conne RF 39.

[ae. unnan. Caxton hat einmal yonned (gönnte) 66, jedoch wohl ndd. ursprungs.]

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(§ 317) Ae. magan lautet im inf. stets mowe Ezech. VII 19, Offenb. VI 17, XIII 4, moun (: deuocyoun) Bok. I 773 u. ö., EP III 278. 2. sing. migte Luk. XVI 2b. Als pt. erscheint neben mihte auch mohte, vgl. mought fought about Lydgate AG 264, : prowt (stolz) KOrl. 101, : browhte Lon. XV 260, 468, XXI 238, þowzth OwM 298, bote Unz. T. 24, mowht PLIII (181).

(§ 318) Ae. mōtan. Das präteritum muste u. ä. wird bereits allgemein als präsens verwendet, so bei Pecock 87, 89, 101 u. ö., bei Capgrave 305, 308, in den urkunden (vgl. Morsbach 150, für Suffolk 1467: 26, für Norfolk PL 1451 I 189) und in den Paston Letters, so 3JP III 48 usw.; die alte präsensform mote u. ä. erscheint selten bei Capgrave (283; 313 als präteritum!) in den Norfolker urkunden (1465 PL II 224) und in den Paston Letters (MP I 112, III 29, 45 u. ö.).

(§ 319) Ae. beon. Die übliche form für den plur. präs. ist ben (beth); daneben finde ich arn, ar(e) selten bei Chaucer (t. Br. § 197) und einigen Chaucerschülern wie K. Orl. (: square 14, ware <ware 103) und bei Capgrave (17, 90, 306), in den Paston Letters (FI 398 u. ö., 1WiP I 25 u. ö., EP III 251, MP I 112 u. ö., 2JP III 165 u. ö., 3JP III 40 u. ö.), nie in den Londoner urkunden älterer und neuerer zeit, selten in Suffolk (1467: 30, 1481: 59), dagegen ziemlich oft in den Norfolker schriftstücken (Schultz 42; 1459 I 461, 1482 III 283 u. ö.) und bei Caxton (Römstedt 50). Die ae. form er (ere, err, ern, eryn) erscheint einmal in den Norf. gilden (Schultz 42) und bei MP II 179, 194, 195, *I (392). Dazu stellt sich ert in der älteren fassung der Bibel (Gasner 123).

(§ 320) Zu ae. dōn kennt Capgrave das pt. ded < dăde (oder dyde?) Chr. 7, 8, 20 u. oft, ebs. Caxton (Römstedt 50). (§ 321) Ueber code vgl. § 56.

(§ 322) Ae. willan. Altes wellað usw. zeigt sich noch in ye nell forswell dwelle K. Orl. 163, wele, nel Morsbach 149, welyn Schultz 41, wele MP II 65. Ueber will oder woll vgl. § 74. Das pt. ist öfters nach dem prs. neugebildet: willed R 19 u. ö., wyld(e) 2WiP I (297), MP I (83), Devon * I (85).

(Schluss folgt.)

BERLIN (GROSS-LICHTERFELDE).

WILHELM DIBELIUS.

ZU ALT- UND MITTELENGLISCHEN

DICHTUNGEN.

XV.

63. Zu den ae. rätseln.

Meinen bemerkungen darüber in den Idg. Forsch. IV, 386 ff. sowie im Beiblatt zur Anglia IX, 357 f. möchte ich hier noch einige ergänzungen hinzufügen.

LXVIII, 13 f. léoda láréow,

[áwa tó] ealdre

forpon nú longe maz[on] éce lifzan.

Durch diese ergänzung der nach Assmann fehlenden sieben buchstaben wird die lücke in metrisch korrekter weise ausgefüllt.

LXXI, 8. hringum zehyrsted mé bil...

Das von Assmann zweifelnd gelesene bil ist wohl als bip zu fassen.

LXXII, 2. [br]ante zeaf[las].

Oder wie sollte man ante sonst ergänzen?

LXXIII, 8f. Nú eom mines fré[z]an

folme by[s]30,

[éadwellan dál, gif his ellen déaz.

Nach Schipper fehlen vor lan fünf buchstaben. Frézan statt fréan verlangt das metrum!

ib. 11f. [men ofer moldan mærpa fremman,

v. 14.

wyrcan w[eldédum]

ре 7 tó wróht-staf[um]

Assmann hat allerdings stap.. gelesen, aber daraus lässt sich nichts machen.

v. 16f. [7 éara]n eorp,
wo[mb] .

eaxle zezyrde,

Statt éaran ist auch éazan möglich, für womb auch wongan.

LXXVII, 7f. hýd arýpeð [7 hnæceð m]ec,

ár [op]pe sippan ited unsodene,

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Die ergänzung von hnéced 'tötet' halte ich jedoch für keineswegs sicher; er wage ich statt des von Schipper und Assmann gelesenen h[w?] einzusetzen. Hier wie an anderen verderbten stellen wäre eigentlich autopsie der hs. erforderlich, um einigermassen gesicherte konjekturen zu machen. Vielleicht bringen aber meine vorschläge andere auf die richtige spur, wenn sie in der glücklichen lage sind, die hs. einzusehen.

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Wenn wirklich 7 der rest von 7sacan ist, wäre bei [lé]as an etwas wie ár-, éðel-, ellen-léas zu denken. Es scheint ja ein im wasser lebendes tier (auster? fisch? krebs?) in dem rätsel gemeint zu sein.

LXXXII, 2.
ib. 4.

LXXXIII, 2 ff.

....

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biden in burzum, sippan [mec] bæles weard

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In z. 2 ist allerdings keine lücke in der hs., weshalb ich annehme, dass das notwendige mec vom schreiber ausgelassen ist; in z. 3 liest die hs. life: ein offenbarer schreibfehler für lize 'lohe', wie er auch nach Schubert in Crist v. 1603 (lif für liz) steckt. Die ergänzung: [hæfde léod]wera halte ich nicht für ganz sicher, aber hæfde und ein mit alliterierendes

wort muss ja doch in der lücke gestanden haben! Nach Schipper sollen zwar zwischen beles und wera - weard hat erst Assmann gelesen etwa zehn buchstaben fehlen, d. h. mit einfügung von weard fünf, aber auch hier dürfte erst autopsie entscheiden.

LXXXIV, 42. þæt mazon micle [má

meotudzesc]eafte.

Nach Schipper fehlen 13-14 buchstaben zwischen micle und ste, wie er die letzten buchstaben las.

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Das vor hrusan stehende. ed gehört ans ende von v. 45.

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