Imágenes de páginas
PDF
EPUB
[ocr errors]

=

=

üblichen. Beispiele für die ersterwähnte Gebrauchsweise desselben sind auf fol. 44, a: a do une; auf fol. 45, a: shul = de; ta bel; Ar thur; ffrolles; Kyl lede; conquere; nobel. Für die zweite Art der Verwendung dieser Parallelstriche mögen folgende Beispiele als Belege dienen: Fol. 44, b, to alle his othir men; fol. 50, a, Traytoure and; fol. 40, a, the towne; fol. 43, a, he = shall.

Weiterhin bedient sich die Handschrift einer Anzahl von Zeichen zum Zwecke der Abkürzung eines Wortes. Die meisten dieser Kürzungszeichen sind in der weiten Periode vom 12. bis zum 17. Jahrhundert allgemein üblich gewesen und finden sich in fast allen Manuscripten, welche innerhalb dieser Zeit in England niedergeschrieben wurden, wieder. Auch auf lateinische Handschriften dehnen sie sich aus (in denen übrigens die meisten derselben sich schon in sehr früher Zeit angewandt finden). Aus diesem Grunde wird eine Kenntniss dieser Zeichen gewiss wünschenswerth sein, zumal auch die Textkritik auf sie wesentlich Rücksicht zu nehmen hat.

1. Ein rechts oben an einen Buchstaben gefügter, doppelt gekrümmter Haken, der dem mathematischen Zeichen der Aehnlichkeit (→) gleicht, dient als Ersatz für die Endung ur. So ist Traytour auf fol. 50, a dargestellt Trayt

2. Ein Haken über einem Buchstaben, der dem Apostroph nicht unähnlich sieht, ist als er hinter demselben zu lesen. Ryus auf fol. 42, b, mit diesem Zeichen über dem u, bedeutet Ryuers; delyuede auf fol. 51, a, mit dem Haken über demselben Buchstaben, muss in delyuerede aufgelöst werden. Uebrigens ist die Form dieses allgemein gebräuchlichen Kürzungszeichens in den verschiedenen Handschriften sehr verschieden.

3. Eine Schleife am Ende eines Wortes, die einem nachlässig geschriebenen, etwas vergrösserten lat. e gleicht, ersetzt die Endung es. So auf fol. 38, b, king mit der Schleife hinter g für kinges; among mit der Schleife für amonges etc.

4. Findet sich ein Consonant, welcher eine Verlängerung nach unten hat, durch einen wagerechten Strich unter der Linie, durchkreuzt, so ist hinter demselben er oder ar einzuschalten. So steht ptie mit einem Striche durch den unteren Theil des p für partie, fol. 41, b; depte mit dem entsprechenden Striche

für departe; Empoure mit demselben Querstriche für Emperoure, fol. 47, a; fol. 48, b; etc.

5. Ein wagerechter Strich durch einen Consonanten oberhalb der Linie zeigt den Ausfall verschiedener Buchstabenverbindungen an, die sich in jedem einzelnen Falle leicht errathen lassen Ire mit einem Striche durch 1 für lettre auf, fol. 46, b; aber auch für litre, z. B. auf fol. 39, a; Jerlm mit durchkreuztem 1 für Jerusalem, fol. 43, a.

:

Von den orthographischen Eigenthümlichkeiten des Harl. 24, die ohne Ausnahme in dem nachfolgenden Texte beibehalten sind, mögen folgende an dieser Stelle eine besondere Erwähnung finden, weil sie nicht dieser Handschrift speziell, sondern der Schreibweise der Zeit allgemein angehören.

1. Die Vocale i und y wechseln mit einander in demselben Worte: thithirwarde, fol. 39, b; thythyrwarde, fol. 41, a; Giaunt, fol. 48, a; Gyaunt, fol. 48, a; - bodi, fol. 50, b; body, fol. 51, a; u. s. w.

2. Das Zeichen für den u-Laut ist, besonders im Anfange eines Wortes, in der Regel v, während andererseits die jetzt durch das Zeichen v angedeutete Articulation, zumal im Inlaute zwischen zwei Vokalen, durch u bezeichnet wird: Vter, fol. 39, b; vppe, fol. 39, b; vntrue, fol. 39, b; vppon, fol. 48, Arryuede, fol. 47, b; rauiffede, fol. 47, b; priuily, fol. 48, a; euery, fol. 47, b; Neuewes, fol. 47, b; lyue, fol. 47, a.

a.

[ocr errors]

3. Für th findet sich noch vereinzelt das ältere Zeichen Þ, so Arpur neben Arthur (und Artur), pe neben the, bey neben they.

4. Der Zischlaut, welchen man jetzt durch die Verbindung sh graphisch darstellt, ist in der Regel bereits auf dieselbe Weise bezeichnet. Doch finden sich noch Spuren der älteren Darstellungsweise dieses Lautes, ff, neben welcher sogar die Verbindung sch vorkommt, das im alt-northumbrischen Dialekte übliche Zeichen: fhippes, fol. 50, b; ffippes, fol. 47, b; - fhulde neben fchulde.

5. Der grosse Anfangsbuchstabe dient:

a. Zur Hervorhebung eines Wortes; er hat also zunächst eine emphatische Bedeutung. Kein Wort kann an und für sich

diese Auszeichnung beanspruchen, andererseits kann jedes Wort sie erfahren, wofern sein Begriff in einer Vorstellung eine hervorragende Bedeutung annehmen kann. Die Emphase wird häufig auf einem Eigennamen ruhen, aber der Eigenname ist als solcher nicht immer hervorgehoben. Es ist demnach leicht erklär. lich, weshalb das Wort Arthur immer die Majuskel als Anfangsbuchstaben hat; König Arthur ist der Lenker der Geschicke, der Begründer der Zustände seiner Zeit, der bewunderte ritterliche Heros für die Nachwelt, und diese seine Bedeutung hat in dieser formelleu Auszeichnung einen Ausdruck gefunden. Da Adjectiva und Verben unter Umständen ebenso wohl mit Nachdruck hervorgehoben werden können als Substantive, so sind sie von der Auszeichnung durch den grossen Anfangsbuchstaben nicht ausgeschlossen: Bedewere, fol. 49, b; bedewere, fol. 48, a; romayns, fol. 49, b; Romayns, fol. 49, b; rome, fol. 48, b; a Itrong Bataile, fol. 50, b; und so in der Regel; howles of Relygion, fol. 49, b; Victory, fol. 49, b; the Beter partye, fol. 51, a; the Rounde table, fol. 51, a; Joyfull, fol. 48, b; and that men mowe Recorde the worthnes of. fol. 49, a; Remouede frome rome, fol. 48, b; they, Arryuede, fol. 47, b.

[ocr errors]

b. Zur Trennung der einzelnen Gedanken in dem Ganzen eines Gedankenbildes. Auch hier ist es nicht ohne Emphase, indem es dazu dient, den nachfolgenden Gedanken in Gegensatz zu dem vorangehenden zu setzen. Als Beispiel siehe But auf fol. 50, b.

6. Statt Fund S finden wir in der Regel ff und ff. Diese Darstellungsweise geht durch die Periode des Altenglischen hindurch und ist bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts beibehalten worden. So findet sich in dem nachfolgenden Abdrucke: ffaders, fol. 40, a; ffraunce, fol. 48, b; ffoughten, fol. 49, a; flortigers, fol. 50, a; - ffcotlande, fol. 39, b; ffpaigne, fol. 47, b; ffarasins, fol. 49, a; ffonne, fol. 51, a. Doch sind die Buchstaben F und S dem Texte nicht unbekannt.

[ocr errors]

Ueber weitere orthographische Schwankungen möge der der Handschrift getreu nachkommende Druck selbst belehren.

Der Parallelabdruck einer kurzen Stelle des Harl. 53 wird aus verschiedenen Gründen nicht ohne Interesse sein. Diese Handschrift, ebenfalls eine prosaische Geschichtschronik, welche

mit Brutus beginnt, stammt aus der Zeit Heinr. VI. und behandelt den Stoff der alten Traditionen in einer freieren, selbstständigen Weise, von den politischen Anschauungen ihrer Zeit ausgehend. Es lässt sich erkennen, dass zur Zeit der Abfassung dieses Manuscriptes der romantisch-ritterliche Glanz, den selbst in England das mittelalterliche Königthum in der Masse des Volkes gewahrt hatte, vor den Blicken eines freien, kräftigen, selbstbewussten Bürgerthums bereits wie ein Nebel verduftet war. Nicht deshalb versagen die Britten dem Alothe den Gehorsam, weil er nur der Stellvertreter des Königs war, nicht der König selbst, sondern weil er ein untauglicher Führer war, der sich hatte schlagen lassen. Auf dem ersten Blatte der Handschrift treten uns als Motto des Ganzen, von der Hand des Chronisten geschrieben, folgende denkwürdige Verse entgegen:

Decet regem
Discere legem;
Audiat rex

Quod percipiet lex.
Legem servare,

Hoc est regnare.

Auch die Eigenthümlichkeiten, welche dieses Manuscript in Hinsicht auf Orthographie und Interpunktion im Gegensatze zum Harl. 24 darbietet, werden der Beobachtung nicht unwerth sein. Der mitgetheilte Abschnitt lässt das Wesentliche derselben leicht erkennen.

Eine Darstellung des Lebens Arthurs in Versen ist für die Early English Text Society herausgegeben von F. J. Furnivall, Esq. (Arthur, A. Short Sketch of his Life and History in English Verse, London, 1864). Der Text ist einer Handschrift entnommen, welche dem Marquis of Bath gehört, und aus der Zeit zwischen 1430 und 1450 stammt. Die hier angeführten Thatsachen stimmen mit den in unsrer Handschrift berichteten überein, dagegen hat sich der Dichter bei manchen Punkten erlaubt, sein persönliches Urtheil in die Erzählung einzuführen.

Was den Dialekt des Harl. 24 anbetrifft, so muss daran erinnert werden, dass das Manuscript aus einer Periode stammt, in welcher die Fusion der alten Dialekte bereits stattgefunden

hatte, oder besser, vor welcher der mittelländische Dialekt seinen überwiegenden Einfluss auf die Schriftsprache geltend gemacht hatte. Wir haben es daher nicht eigentlich mit einem Dialekte zu thun, sondern mit der allgemein gültigen Sprache der Zeit ; doch sind die Anklänge an den älteren Spezialdialekt des Südens sehr zahlreich. Hierhin gehören z. B.: Der Wechsel zwischen a und o vor n, wie land neben lond, drank neben dronk; ferner die pronominalen Formen hem für them, hir für their und andere Archaismen.

MS. Harl. 24.

Ca. lxxi. Fol. 38, b.

Howe vter be gate one Igerne that was the Erles wyff of Cornewayle Arthure the noble kyng.

MErlyn thurgh crafte that he couthe chaungede the Kynges figure in to the lykenefle* [of Coroyle and]** Vlphyne his chaumberlayne in to the figure of Jurdan that was the Erles chaumberlayne fo that ichon of them was tranflat in to othir lykenyffe || And whenne he had fo doon he feyde to the kyng fire quoth he nowe maye he goo fodenly in to the Caftell Tyntagyll and ax there entryng and haue youre wylle. the kyng toke priuily alle the hofte to gouerne and lede to a knyght that he muche louede and tooke his waye towarde the Caftell and with hym vlphyn and Merlyn and whenne they came thithir the porter wende that he had ben his lorde and whenne tyme came to goo to bedde the kyng wente to bedde to Igerne the Erles wyff and dyde with hire alle his wille and be gate one hire a childe that men called Arthur vppon the morowe the kyng tooke his leue at that lady and wente ayen to the hofte and the fame nyght that the kyng laye by Igerne in bedde he kynges men gaffe a stronge affaute to this Castelle and the Erle and his men manly hem defendede

MS. Harl. 53.
Fol. 43, b.

And when Merlyn had transfigurde hom thro by craft || the kyng betoke all his hoft prively to a baroun that he lovit much || and went his wey to Tintagell where be lady lay with Merlyn and Viphyn || and when he come thedir þe porter wend it had be pe erle his lord || and his two knyghtes that he lovit fo much | and fo he lete hem in || and be lady receyvet be kyng with gret ioy and wend it had be hir owne lord and made hem mery and when tyme was thei went to bedde to gedir | and [he] did with hir all his will || anderly in the [Fol. 44a.] mornyng the kyng toke his leve of the lady and went ayayne to his hoft with Merlyn and Wulphyn || And that fame nyght was the lady conceyvet with a fonn which pat*** was clepit when

* lykneneffe. MS.

**Diese Worte fehlen in der Handschrift. Der Name des Grafen ist Coroyle; Galf. Monm. nennt ihn Gorlois, ebenso Robert von Glouceftre.

*** Die Interrogativform which ist erst sehr spät relativisch gebraucht worden. Diese Uebergangsform, in der which mit der vorher einzig angewandten Relativform that verbunden erscheint, ist beachtenswerth.

« AnteriorContinuar »