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2.

bedeutet, in den genannten Pers. auch jetzt noch das i regelmäßig ein; man sagt: ich schere mich darum nicht, aber du schirst dich, was schirt es ihn." Bei blafen ist der Umlaut gegenwärtig Regel; blasest u. s. w. kommt nicht mehr vor; bei waschen fehlt er dagegen meist. S. 113, 1. dingte ist ungebräuchlich; ebenso flektirt verdingen stark, während bedingen je nachdem es die concretere oder allge= meinere Bedeutung hat, bald der starken, bald der schwachen Conjug. folgt. bratete wird sehr selten und wohl nur als Transitivum zuweilen gebraucht. 3. pflog, gepflogen findet sich nur noch in der Verbindung Rath pfl., sonst hat dieses Verbum schwache Flektion. Es fehlen: glimmen, Prät. glimmte oder glomm (erstere Form ist die gewöhnlichere), ferner schrecken, welches wenigstens als Tranfitivum schwach_flektirt, als Intransitivum aber der starken Conjug. angehört. Dafselbe gilt von stecken. S. 114-22 enthalten „Bemerkungen zu den einzelnen Klassen." Wenn hier (S. 115 b) gesagt wird, der Umlaut im Präsens von kommen sei nur scheinbar Umlaut, eigentlich aber Brechung, weil die ursprünglichen Formen keme, kimst 2c. gelautet hätten, so scheint die wenig zusagende Vorausfehung zu Grunde zu liegen, daß die umlautende Form kömmt durch Verderbniß der ältern, welche i enthält, entstanden sei. Mag aber auch das o der ersten Person und im Stamme des Verbums an die Stelle eines ë getreten sein, so ist doch jedenfalls das ö der 2ten und 3ten Person der Umlaut von o und nicht aus i gebildet. Anders ist es mit dem in der Volkssprache sich findenden ü (z. B. in kümt), welches auf ein ursprüngliches i zurückgehen mag. Daß das a in den Präteris tis der Verba auf ck und ch in Bezug auf die Quantität schwanke, können wir nur von erschrack zugeben, welches man nicht selten mit kurzem a ausspricht. „Das Präsens hat den Wechsel zwischen e und i“ (S. 116, 5, 1) keineswegs in allen hierhin gehörigen Wörtern; bei bellen, melken kommt das i nie vor, bei schmelzen in der Regel nur dann, wenn es intransitiv gebraucht wird, in welchem Falle auch die erste Person das i anzunehmen pflegt (doch heißt es regelmäßig: ich zerschmelze). Schellen für schallen ist allerdings veraltet, doch in der Bedeutung: die Schelle ziehen und in der andern: durch die Schelle ein Zeichen geben besteht es noch fort, selbst in der Schriftsprache; es hat dann aber weder das i im Präsens noch den Ablaut im Präterit.; zerschellen, ebenfalls schwach flektirt, hat im Präsens nur e. Bei bersten (ebend. 6) soll der Wechsel zwischen e und i nicht mehr rege sein; die 2te Person hat freilich nur e, die 3te aber nicht selten i (birst). Die Form drasch statt drosch wartet der Belege. Statt des aus in gebrochenen ie bedient sich unsere Poesie noch heute des ungebrochenen, aber in eu umgewandelten Lautes z. B. in gebeut“ (S. 119). Wir fügen noch andere Formen mit dem reinen Laute hinzu, welche nicht minder häufig vorkommen: beut, steubt, fleucht, kreucht, beugt 2. Unter den Verbis der Sten Klasse (nach der ersten Form a, u, a) „ist der Umlaut entschieden bei den unter b angeführten“ (S. 120, 5, 10); doch nicht bei allen, denn laden hat ihn zwar zuweilen, im Ganzen aber doch nur selten. Dagegen ist er bei wachsen nicht „schwankend," sondern Regel. Der Umlaut bei rufen kommt noch ziemlich häufig vor (S. 122 fin.); hauen kennt ihn allerdings nicht; wie erklärt sich aber das t im Präteritum dieses Verbums? Eine Uebersicht der Endungen der starken Conjug. mit „Bemerkungen" dazu schließt die Erörterung dieser Form. Es werden hier aber weder die ursprünglichen volle ren Flektionen zur Vergleichung mitgetheilt noch auch über Bedeutung, Herkunft und Bildung der Endungen die erforderlichen Aufschlüsse gegeben, daher ein wahrhaftes Verständniß derselben aus der Darstellung des Verf. nicht gewonnen werden kann. Die der schwachen Conjug. folgenden Verba sondert der Verf. in 3 Abtheilungen, von welchen die erste beim Präterit. und Participium Präteriti die vollständige Bildungssilbe et beibehält, die zweite den Vokal dieser Silbe ausstößt, während die dritte aus den wenigen Verben besteht, deren umgelauteter Präsensvokal im Prät. und Part. Prät. Rückumlaut erfährt. Diese halten gewissermaßen die Mitte zwischen den beiden andern Abtheilungen, indem der Bildungsvokal theils beibehalten, theils ausgestoßen wird, z. B. brennen, brannte, aber im Conj. brenn-et-e, Part. gebrann-t“ (S. 126 u.). Es leuchtet ein, wie die zu dieser 3. Abtheilung gehörigen Wörter (vergl. noch rennen, senden, wenden, kennen, nen

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nen) recht eigentlich eine gemischte Conjugationsform aufweisen. Doch können wir uns hier beim Einzelnen nicht länger aufhalten und fügen deßhalb nur noch zu den in die erste Abtheilung fallenden Verben, deren Zahl „sehr beschränkt“ ist und dem Verf. daher eine namentliche Anführung derselben wünschenswerth erscheinen läßt, eine wenigstens gleich große Menge anderer hinzu: brüten, kneten, rösten, trösten, brüsten (sich), gestalten, erkalten, verwalten, rosten, beichten, sich erdreisten, verschwenden, landen, versanden, spenden, abrunden, gesunden, erkunden, begatten, beschatten, bestatten, pfänden, schänden, erblinden, stranden, branden, verganten, häuten, kleiden, vereiden, funden, gåten, befruchten, klüften, entkrästen, schäften, karten, härten, fehden, neiden, vilden, gedulden, schulden, besolden, umnachten, befrachten, pachten, flüchten, lichten, pflichten (bei-), verdichten, knoten, knechten, ordnen u. s. w. S. 129 folgen Bemerkungen“ zu den 3 Abtheilungen; S. 130 wird,,die Flektion der schwachen Conjug." angegeben und mit einigen Anmerkungen" beglei tet. S. 129 bis zum Schluß handeln von den Anomalien der Conj.“ Es ist hier die Rede 1. vom Verbum sein, dessen vollständige Conj. aus 4 Stämmen zusam mengesezt ist," welche sich indeß bei Vergleichung der verwandten Sprachen auf zwei reduciren dürften, 2. von den Verbis können, sollen, mögen, dürfen, wissen, müssen, ,, welche alte ablautende Verba find, deren eigentliches Präsens fehlt, und durch das Präterit. ersetzt worden ist," was höchst unwahrscheinlich ist und nicht bewiesen, sondern, wenigstens was das Verbum sollen angeht, durch das darüber Gesagte sogar widerlegt wird (S. 135 e); 3. vom Verbum wollen; 4. vom B. thun; 5. vom V. haben; 6. von den V. bringen, denken, dünken; 7. von den V. gehen und stehen. Die zwei lehten Seiten (151-52) enthalten „Zusage und Berichtigungen," welche, wie wir zu bemerken Gelegenheit hatten, nicht immer zutreffen. Andere, namentlich typographische Fehler sind übersehen worden; wir wollen ihrer wenigstens einige, die wir uns bei der Lektüre der Schrift notirt haben, angeben: S. 35 3. 10: schälen statt schälen; S. 45 Z. 5: h statt sk; ebend. 3. 4 v. u. „ausnahmsweise“ muß der Absatz wegfallen; S. 47 3. 2 v. u.: besser statt nichtbesser; S. 66 3. 1 v. v.: bach st. dach; S. 73 3. 7 v. o. pural ft. plural; S. 56 3. 5 v. u.: mhd. st. nhd.; S. 77 3. 3 v. u.: unlautbar it. uml.; S. 95 3. 13 v. u.: sdrache st. sprache; S. 113 3. 10 v. u.: prät. ft. präf.; ebend. 3. 8 v. u.: prät. st. part. prät.; S. 119 3. 5 v. u.: sein r in fst. f in r, S. 121 3. 10 v. u. fehlt „2.“ vor ihr partic.; S. 128 3. 6 v. o.: untulich st. untunlich.

F. Brockerhoff.

Theoretisch-praktischer Leitfaden für den Deklamationsunterricht in den obern Klassen der Gymnasien und höhern Schulanstalten. Von Dr. Joh. Fr. Schröder, Nector am Königl. Andreaneum zu Hildesheim. Bremen, Verlag von A. D. Geisler, 1851.

Der verdiente Schulmann, dessen literarische Wirksamkeit seit langen Jahren im Fache der alttestamentlichen Philologie und der dazu gehörigen Propädeutik allgemeine Anerkennung gefunden hat, liefert in vorstehendem Werke einen erfreulichen Beweis seines auch auf andere Zweige der höhern Schulbildung ausgedehnten Berufsstudiums, er hat die allerdings schwierige Aufgabe mit derselben Gediegenheit. und Gewandtheit erledigt, die seine frühern Schriften auszeichnen. Es ist eine weis tere Ausführung und vielseitige Vervollständigung der seinem 1832 erschienenen Deklamationsbuche vorausgehenden systematischen Darstellung der Deklamationslehre, und hat die der Nugbarkeit des Ganzen augenscheinlich höchst förderliche Eigenthümlich

keit, daß die zur Veranschaulichung sowohl als Einübung der aufgestellten Lehren und Regeln dienenden Beispiele dem Conterte des theoretischen Vortrags eingeschals tet und unter die betreffenden Rubriken vertheilt sind. Die reichhaltige Literatur übersicht, die der Verfasser der Einleitung unter dem Titel geschichtlicher Notizen beigefügt hat, - zeugt, wie die öfter eingestreuten Citate aus Cicero und Quinctilian, von der umfassenden Belesenheit, die seiner Orientirung auf dem hier von ihm betretenen wissenschaftlichen und artistischen Gebiete zur Basis dient, zugleich aber ergiebt sich aus dem wohl begründeten Widerspruche, den er hier und da gegen die Behauptungen seiner Vorgänger erhebt, daß seine Bemerkungen nicht etwa bloß das Traditionelle wiedergeben, sondern Resultate eigner Forschung und reiflich erwogener Beurtheilung sind. Die Forderung übrigens, die man billiger Weise an Jeden, der es unternimmt, in Sachen des Geschmacks als Rathgeber aufzutreten, stellen muß, daß er sich selbst ästhetische Formen anzueignen und sich mit Leichtig keit darin zu bewegen wisse, findet sich durch den eben so klaren als anmuthig belebten und durchaus gefälligen Stil des Buches vollkommen befriedigt. Die Behandlung des Stoffes ist in beiden Haupttheilen des Lehrgebäudes, dem phonetischen oder der Deklamationslehre, und dem die Mimik oder Geverdensprache begreis fenden, nicht allein übersichtlich geordnet, aus sichern Principien gefolgert und streng zusammenhängend, sondern überall tief in das feinere Detail eingehend und nach allen Seiten hin erschöpfend. Ueber die Deklamationstonleiter in ihrem Stufengange vom Geistertone durch den Gebet-, Lehr- und Erzählungston bis zum Schreitone, bezeichnet mit U, O, A, E, I, über Silben-, Wort- und Sazbetonung, Modulation und Grundton, Auftakt und Pause, und das Verhältniß der Betonung zu der verschiedenen Natur der Säße, wobei vornehmlich Frage und Ausrufefaß nebst dem hypothetischen und Gradationssaße, Protasis und Apodosis, und Zwischen- und Nebensäßen zur Sprache kommen, ist hier mit großer, Alles rationell aus entscheidenden Momenten entwickelnder, und in zweckmäßig gewählten Belegen nachweisender Gründlichkeit gesprochen, und was vom Vortrage der Reime und vom Memoriren des Vorzutragenden gesagt wird, darf auf die Zustimmung jedes psychologisch gebildeten und für reine Naturwahrheit empfänglichen Urtheils rechnen. Genaue Kenntniß der Musik kommt dem Verfasser bei der Begründung und Verz deutlichung seiner Theorie sehr zu Statten, und, wenn, wie immer mehr der Fall ist, auf Gymnasien und Bürgerschulen der Gesangunterricht__mit in den Bereich des regelmäßigen Lehrplans gezogen wird, so wire Verständniß und Nußbarkeit der gerade auf diese Weise von Anfang bis zu Ende durchgeführten Belehrungen ungemein erleichtert werden. Auch der zweite Theil, dessen Inhalt der Natur der Sache nach weit schwieriger auf bestimmte Regeln zu reduciren, und dabei die Klippe einer zu kleinlichen und das Geistige durch zu viel Mechanismus tödtenden Künstlichkeit zu vermeiden war, ist im Allgemeinen treffend und wahr gehalten, und wird selbst Denen, die hier von dem angebornen Gefühle und der unmittelbaren Ginge bung des Augenblicks die besten und richtigsten Leistungen körperlicher Beredtsamkeit erwarten, und als Norm für alle Gestikulation den eft passenden, oft aber auch trüglichen Satz aufstellen: „wolle nicht gestikuliren," manche beachtenswerthe, wenn auch mehr negative als positive Winke darbieten. Nur in Dem, was von der Haltung der Hände beim Gebete vorgeschrieben wird, ist Referent anderer Meinung, indem es nicht wohl einzuleuchten scheint, warum die Ineinanderfügung der Finger bei wirklich gefalteten Händen zu verwerfen und dagegen nur das Aneinanderlegen der aufrecht gehaltenen, wie man es an den auf die Seelenmessen der Katholiken bezüglichen Kirchenbildern zu sehen gewohnt ist, zu billigen sein solle. Wie die Seele im Gebete als in Gott ruhend zu denken ist, so scheint auch eben als Emblem einer solchen Gemüthsstimmung die größte Rube des Körpers eintreten zu müssen, und deswegen dürften gerade die fest verschränkten Hände, als die Möglichkeit alles etwa durch ein Affekt selbst herbeizuführenden Gestikulirens ausschließend, am angemessensten dabei sein. Daß die alten Heiden mit ausgestreckten und in die Höhe gehobenen Armen und Händen beteten, entscheidet Nichts, da zwischen den Andachtsübungen des Gentilismus und Christianismus ein wesentlicher Unterschied, und der specielle Charakter des leztern eben die tiefere- Innerlichkeiist.

Das auch von Seiten des eben so gefälligen als korrekten Druckes empfehlenswerthe Schulbuch wird sich überall, wo man es einführt, ohne allen Zweifel als vorzüglich brauchbar und als eine bei der unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen ganz unleugbaren Wichtigkeit des behandelten Gegenstandes sehr erwünschte Be reicherung des Lehrmaterials bewähren.

Braunschweig.

V. F. L. Petri.

Die neuesten Hilfsbücher beim Unterricht im
Französischen und Englischen.

1. Auswahl franz. Lesestücke für die unteren Classen höherer Bildungsanstalten. 2 Bdchen. Nürnberg, bei A. Recknagel 1850, 2. Französische Chrestomathie. I. Thl. von C. von Drelli. 3. Aufl. Zürich bei Schultheß. 1850.

3. Französisches Lesebuch für Gymnasien von Dr. H. A. Manitius. Dresden bei Adler & Dieße. 1850.

Der anonyme Verf. von Nr. 1 liefert eine Sammlung, welche für die untere Lehrstufe Stoff aus den verschiedenen Unterrichtsfächern, namentlich Naturhistorisches enthält und dadurch ein reiches Material zu solchen Uebersetzungen und freien Bearbeitungen bietet, die zugleich als zweckmäßige Uebung im deutschen Style betrachtet werden können. Es ist zwar ein Fortschritt vom Leichten zum Schwerern beobachtet besonders zu Anfange ; aber vorzugsweise hat der Inhalt die Aufs einanderfolge der einzelnen Stücke bestimmt, welche theils in Prosa, theils in ge bundener Rede, bald als Fabel öder Parabel, bald als Erzählung oder Schilderung in bunter Reihe innerlich verknüpft_find_und dem Schüler eine zweckmäßige Abwechslung gewähren. Die Pensées détachées empfehlen wir der Revision und wünschten, daß einzelne ziemlich inhaltslose Säße möchten ausgeschieden werden. In dem Vocabulaire, welches dem Buche beigegeben ist und eine fertige Präparation (nach der Seitenfolge) liefert, erscheint es mangelhaft, daß bei einzelnen VerbFormen (z. B. je connaissais, je fis u. s. w.) nicht immer die Infinitive mit ans gegeben sind; wir möchten dem unbekannten Hrn. Verf., der sich recht wohl hätte nennen können, rathen, bei einer spätern Auflage des Büchleins in die Präparation auch die verschiedenen Constructionen der Verben mit aufzunehmen. Das zweite Bändchen scheint uns zu viele Fabeln zu enthalten und wir möchten rathen, mehre ren historischen Aufsäßen den nöthigen Raum statt dessen zu verschaffen.

Nr. 2 ist der I. Thl. zu dem bekannten Werke von Orelli, in Verbindung mit J. Schultheß und L. Hausheer herausgegeben, dessen zweiter Theil bereits im vorigen Bande des Archiv's angezeigt worden ist. Der vorliegende Theil zerfällt in følgende Abschnitte: I. Anecdotes et narrations. II. Fables et paraboles. III. Contes. IV. Biographies. V. Pièces dramatiques. VI. Poésies. Der lettere Abschnitt giebt fast ausschließlich Fabeln, was wir mit Rücksicht auf Abschnitt II. nicht recht billigen können; ebenso wäre es auch wünschenswerth, daß die Herausgeber bei einer neuen Ausgabe die andern Gegenstände des Schulunterrichts und besonders die Geschichte mehr berücksichtigten. Auf das Vocabulaire ist, wie es scheint, große Sorgfalt verwendet; die Citationen der Hirzel'schen Grammatik scheinen uns überflüssig, da die Zeit der letztern wenigstens in Deutsch

land

doch hoffentlich bald ganz vorüber sein wird.

Nr. 3 enthält, ähnlich dem früher im Archiv besprochenen englischen Lesebuche des Dr. Manitius, eine Auswahl franz. Literatur in Profa und Dichtung, die mit grammatischen Anmerkungen und einem Wörterbuche versehen ist. Die Sammlung bietet einen im Allgemeinen guten Lehrstoff, welcher folgendermaßen geordnet ist. Die Prosa zerfällt in 7 Unterabtheilungen: 1. Fables, conversations, dialogues. 2. Contes moraux. 3. Biographies abrégées. 4. Lettres familières, lettrts de commerce et billets. 5. Histoire. 6. Voyages. 7. Morale religieuse ou philosophie pratique et éloquence. Die Poesie wird durch Remarpues générales sur la poésie eingeleitet und theilt sich dann in I. Poésie lyrique. P. II. épique. III. P. dramatique und IV. Poésies diverses. Deu Herr Verf. hat sein Buch für „Gymnasien und andere Lehranstalten“ bestimmt, sag uns indessen nicht, für welche Unterrichtsstufe. Verschiedene Abschnitte sind offenbar für Anfänger bestimmt_und_scheinen uns in eine franz. Fibel zu gehören; andere enthalten dagegen Auffäße (z. B. über Philosophie, l'athéisme, l'immatérialité de l'âme u. f. w.), welche man nur bei ältern Schülern zum vollen Verständnisse bringen kann. Uebrigens scheint uns das Buch wenn wir von Einzelnem abseben für die mittlere Stufe recht brauchbar; sollen wir noch Ausstellungen machen, so möchten wir vor Allem die Dialogues, welche nur Gespräche zwischen Alexander und Diogenes, Scipio und Hannibal, Horaz und Virgil und dergl. enthalten, durch Modernes erseht sehen. Auch die Wahl der einzelnen Biographien (z. B. Helvétius, Rousseau u. A.) scheint uns keine recht glückliche, und an ihrer Stelle dürften Schilderungen bedeutender Helden aus der französischen Geschichte weit geeigneter sein wie denn überhaupt die Geschichte nicht recht genügend vertreten ist; die kaufmännischen Briefe endlich scheinen uns für die Sammlung ein ganz unnüßer Ballast.

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Bon der Elite des classiques français, herausgegeben von Dr. R. Schwalb (Essen bei Bådeker), ist das fünfte Heft erschienen unter dem Titel:

Chefs d'oeuvre Poétiques de Boileau Despréaux,

welches nach einer guten Schilderung des Dichters die Art poétique, einige Satiren und Episteln liefert. Hoffentlich werden le Lutrin und Anderes nachfolgen. Die begleitenden Anmerkungen sind wiederum ganz vortrefflich.

Histoire de Charles XII. p. Voltaire. Mit grammat. und fachlichen Anmerkungen von Dr. J. Hoffa. Frankfurt a. M. bei H. L. Brönner.

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Der Herausgeber, welcher bereits früher durch seine gute Bearbeitung von Florian's Fabeln und ven Paul und Virginie" die verdiente Anerkennung gefunden hat, liefert hier eine neue Ausgabe von Voltaire's trefflichem Werke, die sich durch Correctheit und einen Reichthum an höchst zweckmäßigen Bemerkungen auszeichnet. Die Citate aus Hirzel's Grammatik können dem Buche nicht eben zur Empfehlung dienen. Auffallend ist es, daß der im Archiv (II. Bd. p. 250) ges rügte eingewurzelte Druckfehler, welcher sich fast in allen deutschen Ausgaben des Charles XII. findet, sich auch hier wieder eingeschlichen hat. 1. L'orateur moderne. 1. Heft. 2. The modern orator. 1. Heft.

(Guizot. Montalembert.) (Chatham.) Sammlung der bessern französ. (resp. englischen) Parlamentsreden. Herausgege ben von Dr. L. Schipper. Münster bei Regensberg.

Es ist bekannt, daß die Reden der bedeutendsten englischen und französischen Staatsmänner Schäße enthalten, welche die Beachtung deutscher Leser in hohem Grade verdienen, aber im Allgemeinen nur sehr schwer zugänglich sind. Sie gewähren, wie Hr. S. sagt, für den Politiker eine erprobte Richtschnur, für den

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